Der französische Filmstar Brigitte Bardot ist tot. Sie starb im Alter von 91 Jahren. Das teilte ihre Stiftung am Sonntag (28. Dezember) mit.

„Die Stiftung Brigitte Bardot gibt mit unsäglicher Trauer den Tod ihrer Gründerin und Präsidentin, Madame Brigitte Bardot, bekannt“, hieß es in der Mitteilung. Bardot sei eine „weltweit anerkannte Schauspielerin und Sängerin“ gewesen, „die sich entschieden hat, ihre glanzvolle Karriere aufzugeben, um ihr Leben und ihre Energie der Verteidigung der Tiere und ihrer Stiftung zu widmen“. Zum Zeitpunkt und den Umständen von Bardots Tod äußerte sich die Stiftung nicht.

Brigitte Bardot stand Model für die Marianne

Die Bardot war in den 50er Jahren mit sinnlichen Rollen wie in „Und immer lockt das Weib“ oder „Die Verachtung“ zu Weltruhm gelangt. Die kurvenreiche Blondine mit dem Schmollmund wurde weltweit als Sexsymbol gefeiert. Nach zwanzigjähriger Karriere war sie in den 1970er Jahren aus dem Filmgeschäft ausgestiegen, um sich dem Tierschutz zu widmen.

Bis zum Ende ihrer Filmkarriere führte Bardot ein Jetset-Dasein. Sie lebte und liebte ungeniert und ebnete mit ihrer selbstbestimmten Weiblichkeit der sexuellen Revolution den Weg. Sie war mit Gainsbourg liiert, hatte eine Beziehung mit dem Schauspielerkollegen Jean-Louis Trintignant und war mehrmals verheiratet: mit Roger Vadim (1952 bis 1957), Jacques Charrier (1959 bis 1963) und mit dem als Playboy bekannten Gunter Sachs (1966 bis 1969).

Aus ihrer zweite ehe stammt ihr einziger Sohn Nicolas-Jacques Charrier (65), der 1960 geboren wurde und bei seinem Vater und den Großeltern aufwuchs. Er lebt heute in Norwegen lebt.

Die am 28. September 1934 in Paris geborene Schauspielerin stammt aus einer katholischen Familie. Als junges Mädchen begann sie eine Ausbildung als Balletttänzerin, dann wurde sie mit 15 Jahren als Foto-Model entdeckt und zu einem der begehrtesten Mannequins.

Brigitte Bardot machte den Bikini populär und galt als Stilikone ihrer Zeit. Als Zeichen der Anerkennung ihrer Verdienste um Frankreich durfte die Bardot als erste Schauspielerin Modell für die Büste der Marianne stehen. Die Büste gilt als Symbol der französischen Republik und schmückt Rathäuser des Landes sowie Briefmarken der französischen Post.

Neben der Filmtätigkeit entdeckte Bardot auch die Welt des Chansons. Bekannt wurde sie vor allem durch die provokativen Lieder des Sängers, Schauspielers und Komponisten Serge Gainsbourg. Zu den bekanntesten Chansons, die er für sie geschrieben hat, gehört „Harley Davidson“.

Brigitte Bardot avancierte nach ihrer Filmkarriere zu einer engagierten und zum Teil radikalen Tierschützerin. So beklagte sie 2008 hatte die rituelle Schächtung von Schafen beim islamischen Opferfest. Wegen Volksverhetzung wurde sie zu einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt. Auch wetterte sie gegen eine angebliche „Überfremdung“ Frankreichs durch muslimische Einwanderer und wurde mehrfach wegen Anstiftung zum Rassenhass belangt.

Brigitte Bardot machte aus ihren rechtsextremen Positionen kein Geheimnis

Aus ihren rechtsextremen Positionen machte Bardot kein Geheimnis. In den letzten Lebensjahren sorgte sie vor allem wegen menschenfeindlicher Äußerungen und Publikationen gegen Schwule, Frankreichs Linke, Obdachlose oder illegale Einwanderer für Schlagzeilen.

Zuletzt hatte BB, wie ihr Spitzname lautete, gesundheitliche Probleme. Vor wenigen Wochen wurde sie in eine Klinik eingeliefert. „Frau Bardot befindet sich in der Genesungsphase und es geht ihr gut. Das versichere ich Ihnen“, hatte ein Sprecher der Schauspielerin noch Ende November gesagt.

Gründe für den Klinikaufenthalt waren nicht bekannt geworden. Bardot war bereits im Oktober schon mal in der Klinik. Damals hatte sie sich nach Angaben ihrer Angehörigen einem kleinen chirurgischen Eingriff unterzogen, der erfolgreich verlaufen sei.

Bis zu ihrem Tod lebte sie zurückgezogen im südfranzösischen Saint-Tropez. Seit 1992 war Brigitte Bardot mit dem französischen Geschäftsmann Bernard d’Ormale (84), einem Freund und Berater von Jean-Marie Le Pen, dem Gründer der Partei der extremen Rechten Front National (heute: RN, Rassemblement National), verheiratet. Er war bis zuletzt an ihrer Seite. (susa mit dpa und AFP)