„Ich weiß, dass es geht“Howard Carpendale wendet sich mit bewegenden Worten an Wolfgang Grupp

Howard Carpendale, hier bei der Giovanni Zarella Show 2023, kämpfte selbst gegen Depressionen. (Bild: 2023 Getty Images/Ben Kriemann)

Howard Carpendale, hier bei der Giovanni Zarella Show 2023, kämpfte selbst gegen Depressionen. (Bild: 2023 Getty Images/Ben Kriemann)

Unternehmer Wolfgang Grupp hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Jetzt richtete Sänger Howard Carpendale aufbauende Worte an die Adresse den 84-Jährigen. Der Schlager-Star kämpfte selbst gegen Depressionen.

Nach tagelangem Rätseln um seinen Gesundheitszustand wandte sich Unternehmer Wolfgang Grupp (83) am Donnerstag an die Öffentlichkeit.

Der 83-Jährige informierte in einem offenen Brief von seinem Suizidversuch und einer dafür ursächlichen Altersdepression.

Howard Carpendale findet bewegende Worte für Wolfgang Grupp

Nun wandte sich Howard Carpendale via „Bild“ direkt an den Ex-Trigema-Chef. Der Sänger formulierte aufbauende Worte - und spricht dabei aus eigener Erfahrung.

„Lieber Herr Grupp, Ziele im Leben sind ganz wichtig. Aber man kann nach so einem erfolgreichen Leben auch kleine Ziele kreieren. Ich weiß, dass das zu einfach klingt - und doch: Es geht“, ist sich der 79-Jährige sicher. Carpendale weiter: „Wenn man 200 Kilometer pro Stunde durchs Leben gerast ist, kommt man auch mit 80 noch vorwärts - langsamer, aber bewusster. Und dann sieht man plötzlich, wie schön diese Welt ist. Probieren Sie es. Ich weiß, dass es geht. Ich war fünf Jahre lang sehr depressiv.“

Nachdem vor einer Woche ein Rettungshubschrauber am Wohnhaus der Familie Grupp in Burladingen in Baden-Württemberg gelandet war, rätselte die Öffentlichkeit lange, wie es dem Unternehmer geht. „Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden“, schrieb der 83-Jährige. „Es kann etwas länger dauern, bis ich wieder ganz gesund bin.“ Der Unternehmer appellierte an Betroffene: „Suchen Sie sich professionelle Hilfe und begeben Sie sich in Behandlung.“

Howard Carpendale: „Ich kannte das Wort Depression kaum“

Howard Carpendale hatte bereits vor zwei Jahren in einem Podcast ausführlich zum vermeintlichen Tabu-Thema Stellung bezogen. „Ich hatte keine Energie mehr, keine Ziele. Ich wusste gar nicht mehr, was mit mir los ist. Ich kannte das Wort Depression kaum“, berichtete er in dem NDR-Format „Raus aus der Depression“. Er habe geglaubt, ihn könne die Krankheit nicht erwischen, gab damals er zu.

Sein Sohn Wayne Carpendale (48) habe schließlich die Reißleine für seinen Vater gezogen und ihn in eine Klinik gebracht. Dort blieb der Sänger drei Monate. Carpendale: „Die Gespräche dort haben mir geholfen, diese Stimme im Kopf ein bisschen zur Ruhe zu bringen.“

Seither ist der Sänger wieder stabil, es geht im besser. Carpendale will seine Erfahrungen weitergeben, um anderen zu helfen, erklärte er im April im Podcast „Hotel Matze“: „Leute, die mit 60, 65 Jahren in Rente gehen, so alt war ich damals, haben oft kein größeres Ziel mehr im Leben. Und genau das hat bei mir dann zu einer fünf Jahre langen Depression geführt. Das ist hart, verdammt hart.“

(Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmord-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.) (tsch)