Megadeal in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“: Was sie ursprünglich für ihr Mitbringsel bezahlt hatte, wollte Petra erst nach dem Verkauf verraten. Eine gute Idee, denn so wurden aus ihren seinerzeit investierten zwei Euro fast das Hundertfache.
Händler staunen nach irrem „Bares für Rares“-Deal„Sie hat uns die Hosen ausgezogen“

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Ein Kaffee-Service sorgte bei „Bares für Rares“ für einen mehr als erstaunlichen Verkauf. (Bild: ZDF)
Mit ihrer Leidenschaft für das Sammeln von Porzellan stößt Verkäuferin Petra bei ihrem Ehemann üblicherweise nicht auf Gegenliebe. Das dürfte nach diesem Donnerstag anders sein: Ein Wiederverkauf sorgte für eine unglaubliche Gewinnmarge ... „Es wurde eingedeckt“, kommentierte Horst Lichter den Anblick auf dem Expertentisch. Colmar Schulte-Goltz widmete sich bereits dem Kaffee-Service. „Respekt, noch nie gesehen - also dich und das Geschirr“, sagte der Moderator flapsig zu Verkäuferin Petra.

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Petra aus Königswinter erstand das Geschirr in der Nachbarschaftshilfe - für nur zwei Euro. (Bild: ZDF)
Petra aus Königswinter verrät gleich zu Beginn Verblüffendes: „Das Geschirr hat uns nur zwei Euro gekostet in der Nachbarschaftshilfe.“ Sie weiß selbst, dass dies eigentlich „völlig unglaublich ist“. Denn es handelt sich um begehrte Designer-Ware. „Ich kann heute nur Gewinn machen, und ich bin sehr gespannt, wie viel Gewinn das sein wird“, ließ die Verkäuferin sich noch mehr in die Karten schauen. „Ich sammle Porzellan. Mein Mann sagt immer: 'Bitte kauf nicht noch was, wir haben die Schränke voll'“, verriet sie.
„Aber bei dem Geschirr war er schockverliebt“, führte Petra entschuldigend auf. Dazu kam der damalige Anschaffungspreis von nur zwei Euro. „Ne!?“, war Lichter fassungslos. Experte Colmar Schulte-Goltz wusste, wie viel das Schnäppchen tatsächlich einbringen konnte ... Das Keramik-Service stammt aus Dänemark, so der Experte. Colmar Schulte-Goltz machte auf eine Besonderheit aufmerksam: „Das Steinzeug ist zum Teil nicht glasiert und zum Teil glatt und mit einem glänzenden Weiß glasiert.“
„Bares für Rares“-Experte löst Herkunft von „erstaunlich altem“ Geschirr auf

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Experte Colmar Schulte-Goltz schätzte den Wert des Geschirrs jedoch erheblich höher ein: Bis zu 300 Euro seien möglich. (Bild: ZDF)
Das mache das Service „sehr gebrauchsfreundlich“, erklärte der Experte. Er wusste: „Heutzutage sind wir daran gewöhnt, dass sich die Außenpartie rau anfasst, aber in der Zeit als dieses Service neu war, war das etwas sehr Ungewöhnliches.“ „Dieses Design sieht relativ neuartig aus, aber es ist erstaunlich alt“, fuhr Colmar Schulte-Goltz fort. „Ach? Jetzt bin ich gespannt!“, kommentierte der Moderator. Die Auflösung: In dieser Variante wurde das Kaffeeservice von 1958 bis 1964 produziert.

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„Dansk-Design, in aller Munde, ziemlich im Trend“, gefiel Daniel Meyer das Geschirr. (Bild: ZDF)
Colmar Schulte-Goltz drehte einen Teller um. „Dansk-Design“, war auf der Rückseite zu lesen. „Das ist eine große Firma für Designobjekte?“, riet Lichter. Colmar Schulte-Goltz bestätigte. Leichte Beschädigungen seien zu vernachlässigen, entschied der Experte. Lichter fragte nach dem Wunschpreis. „200“, nannte die 55-jährige Petra - das Hundertfache des Einkaufspreises! Lichter nahm es gelassen. Damit nicht genug: Colmar Schulte-Goltz taxierte das Set sogar auf 280 bis 300 Euro.
„Bares für Rares“-Händlerin über Mitbringsel: „Ich kriege Gänsehaut“

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Im Bieterwettstreit hatte aber am Ende Jos van Katwijk die Nase vorn. Er bezahlte 180 Euro. (Bild: ZDF)
„Das ist eine schöne, interessante Designmischung aus was klassischem, was archaischem und was neuem“, sinnierte Daniel Meyer aus der Ferne. Wie Jos van Katwijk hielt es Elke Velten nicht auf ihrem Platz. Sie fasste das Steinzeug an und reagierte kurios ... „Ich kriege Gänsehaut, wenn ich das anfasse“, sagte Elke Velten und ließ offen, ob das Kompliment oder Beleidigung für das Mitbringsel war. „Dansk-Design, in aller Munde, ziemlich im Trend“, erkannte Daniel Meyer. „70er-Jahre oder ganz modern?“, fragte er Petra.
„Sogar noch früher“, erwiderte Petra. Jens Quistgaard habe das Design Mitte bis Ende der 1950er-Jahre designt und es Ende der 50er- oder Anfang der 60er-Jahre auf den Markt gebracht, zitierte die Verkäuferin den Experten. „Was haben wir da? Porzellan?“, wollte Elke Velten wissen. „Es ist ein ganz besonderes, raues Steingut“, pries die Verkäuferin ihre Ware an. „Aber die Flächen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, sind extra glatt gelassen“, erklärte sie.
„Verrate ich nicht“: Verkäuferin drückt sich bei Frage nach Einkaufspreis
Das Startgebot von Daniel Meyer: 80 Euro. Jan Cizek (Fünfter von links) erhöhte auf 90 Euro. Jos van Katwijk stieg ebenfalls ein und bot 100. Elke Velten bot nicht mit. Offenbar war die Gänsehaut, die sie zuvor verspürt hatte, doch kein gutes Zeichen ... Julian Schmitz-Avila wollte auch nicht bieten: „Ich bin da leider nicht dabei, mich spricht das nicht an.“ Van Katwijk erinnerte an sein Gebot von 100 Euro. Petra nannte die Expertise: 280 bis 340 Euro. „Haben Sie damals auch so viel bezahlt?“, war Cizek neugierig.
„Den Einkaufspreis werden die Händler nie erfahren“, hatte Lichter der Verkäuferin mit auf den Weg gegeben. Danach richtete Petra sich nun: „Das verrate ich nicht.“ Cizek machte enttäuscht „Oh“. Sie köderte die Händler: „Ich verrate es nachher.“ „Was sagst du denn zu 200?“, fragte Meyer den Kollegen van Katwijk. Der kaufte für 180 Euro. Velten erinnerte an Petras Versprechen, nun den Ankaufspreis zu verraten. Petra versetzte alle in Staunen: zwei Euro! „Jetzt hat sie uns aber die Hosen ausgezogen“, gestand Meyer verblüfft. (tsch)