Peter Urban kommentierte zum letzten Mal den ESCEmotionale Worte zum Abschied – „oft auf mich verzichten“

Der bekannte Kommentator begleitete mit seiner Expertise und seinem Humor zum allerletzten Mal den ESC – zum Abschied gab es emotionale Worte. 

Für den langjährigen deutschen ESC-Kommentator Peter Urban war dieser Eurovision Song Contest in Liverpool ein ganz besonderer: Es war das letzte Mal, dass der 75-Jährige das Musikereignis für die ARD kommentierte.

25 Mal war er bei dem Song-Wettbewerb für die ARD am Mikrofon, seine trocken-ironischen und zugleich bildreichen Kommentare gehörten hierzulande zum ESC-Erlebnis ebenso dazu wie aufwändige glitzernde Kostüme und Bühnen-Feuerwerk. Nur der Schweizer Kommentator Jean-Marc Richard ist schon länger beim ESC dabei.

Peter Urban bei 25 ESC-Shows dabei

Auch in der Nacht zum Sonntag (14. Mai 2023) erfreute Urban seine Fans wieder mit flapsigen und ironischen Kommentaren. „Scary! - Der Konfirmand im weißen Hemdchen im Kampf gegen die bösen Mächte“, sagte er etwa über Serbiens Starter Luke Black.

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Zu der Darbietung der gesangsstarken Französin La Zarra, die mit einer meterlangen Schleppe auf einem tortenförmigen Podest stand, sagte er, ihr Auftritt sei „etwas leblos“ gewesen. „Warum haben sie sie bloß auf diesem Turm festgebunden?“

Seit 1997 kommentierte Peter Urban jedes ESC-Finale – nur ein Ausfall

Seit 1997 kommentierte Urban mit nur einer krankheitsbedingten Ausnahme jedes ESC-Finale. Dem Publikum in Norddeutschland war er zuvor schon durch Musik-Shows im NDR bekannt.

Den Job als ESC-Kommentator bekam Urban, als 1997 der NDR die Federführung vom Mitteldeutschen Rundfunk übernahm. „Mein Gott, da kann ich endlich Sportreporter sein – das ist ja wie ein Wettstreit“, war nach eigenen Angaben sein erster Gedanke.

Urban trug dazu bei, das Musikereignis für ein jüngeres Publikum wieder attraktiver zu machen, indem er mehr Lockerheit in den angestaubt-steifen Wettbewerb brachte.

Peter Urban wurde im April 2023 75 Jahre alt

Am 14. April wurde Urban 75 Jahre alt. Dies und sein 25. ESC hätten ihn bestärkt, nach Liverpool Schluss zu machen, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Es ist doch am besten, man hört auf, wenn es noch Spaß macht.“

Urban nahm am Ende der ESC-Übertragung in der ARD Abschied und bedankte sich bei Kollegen, Kolleginnen, Vorgesetzten sowie den Zuschauern und Zuschauerinnen. „Es war mir immer ein Vergnügen und eine große Ehre“, sagte er. Er dankte auch seiner „Familie, die oft auf mich verzichten musste“. „Jetzt können wir zusammen schauen“, fügte er mit Blick auf die künftigen ESC-Shows hinzu. (dpa)