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„Nur ihre Witze waren dreckig“Bittere Details über Tod der Kessler-Zwillinge

Die Kessler Zwillinge Alice (r.) und Ellen 2012  im Deutschen Theater in München.

Die Kessler Zwillinge Alice (r.) und Ellen 2012 im Deutschen Theater in München.

Diese Tragödie bewegt noch immer ganz Deutschland: Die legendären Kessler-Zwillinge sind tot. Nun kommt heraus: Obwohl Alice kerngesund war, wählte sie den gemeinsamen Tod mit ihrer schwerkranken Schwester Ellen.

Ihre Liebe war so stark, dass sie selbst der Tod nicht trennen konnte.

Wie nun bekannt wird, planten Alice und Ellen Kessler (†89) ihren Abschied aus dem Leben monatelang. Sie bestimmten sogar ein festes Datum, den 17. November, für ihren gemeinsamen Freitod in ihrer Villa in Grünwald.

Der Hintergrund ist erschütternd: Während Ellen nach einem Schlaganfall und mit Herzproblemen schwer krank war und unter starken Depressionen litt, erfreute sich ihre Schwester Alice bester Gesundheit.

Dennoch entschied sie sich, diesen letzten Weg gemeinsam zu gehen, assistiert von einem Anwalt und einer Ärztin.

Wenige Tage vor ihrem Tod verabschiedeten sie sich auf ihre Weise von ihren engsten Freundinnen und Freunden. Sie warfen Päckchen mit Schmuckstücken und Abschiedsbriefe in deren Briefkästen. Eine der Empfängerinnen war Gabriele Gräfin zu Castell-Rüdenhausen (81), die seit über 50 Jahren eng mit den Zwillingen befreundet war.

„Jeden Dienstag trafen wir uns zum Stammtisch, auch noch an dem Dienstag vor ihrem Tod“, berichtet Gräfin Castell der „tz“. „Es war eigentlich wie immer. Die beiden, ich nannte sie immer nur die Mädels, haben sich auch nicht besonders verabschiedet. Ich wusste nicht, dass ich beide zum letzten Mal sehen werde. Es ist furchtbar traurig.“

„Nur ihre Witze waren dreckig“

Nur eine Veränderung sei ihr in der letzten Zeit aufgefallen: „Beide sind so milde geworden. Früher haben sie mich öfters gerügt, ich sollte sie doch nicht unterbrechen.“ Doch zuletzt habe Ellen sie nur liebevoll angesehen und nichts gesagt. 

Die Gräfin kannte die Zwillinge seit ihrer Jugend. „Wir sind jahrelang jeden Samstag joggen gegangen. Und zwar so schnell, dass keiner mithalten konnte. Einmal war sogar Carlos Kleiber, der Dirigent, dabei – der hat gleich aufgegeben“, erinnert sie Gabriele Castell. „Wissen, Sie, die beiden waren so rein, in ihrem Erscheinen, wie in ihren Gedanken. Nur ihre Witze waren dreckig.“

Alice sei die treibende Kraft gewesen: „Alice hat, wie ein Kapitän auf hoher See, beide durchs Lebensmeer gefahren. Bis zum Schluss.“ (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.