Das linke Auge ist geschwollen und blutunterlaufen. Über der Braue hat Tutty Tran (37) ein großes Pflaster. Das Foto, dass der Stand-Up-Comedian, Schauspieler und Content-Creator mit vietnamesischen Wurzeln auf seinem Instagram-Account zeigt, schockiert.

Wie Tutty Tran selbst dazu am Dienstagabend (4. November) schreibt, wurde er am Wochenende auf offener Straße beleidigt und körperlich angegriffen. Der Angriff sei erfolgt, „nur, weil ich so aussehe, wie ich aussehe“. Das sei purer Rassismus.

Angriff auf Tutty Tran: „Ich habe versucht, ruhig zu bleiben“

„Du scheiß Schlitzauge!“ Ein Satz, den er in seinem Leben schon zu oft gehört habe. Und jedes Mal ist einmal zu viel, schreibt der 37-Jährige zu dem Foto und berichtet weiter: „Ich habe versucht, ruhig zu bleiben. Ich habe versucht, mit Worten etwas zu erreichen – so, wie ich es immer mache: im Austausch und mit Respekt. Hat diesmal nicht funktioniert. Manche Menschen wollen gar nicht reden. Sie wollen verletzen.“

Inzwischen steht der Comedian nach eigener Auskunft wieder auf der Bühne und macht weiter. Der Künstler ist derzeit mit seinem Programm „Work-Life-Balance“ auf Tour.

Tran wurde 1988 in Berlin geboren. Dort wuchs er als Sohn vietnamesischer Eltern auf, die Ende der 1970er Jahre als sogenannte Boatpeople nach Deutschland kamen.

Freunde, Freundinnen und Fans zeigten sich schockiert. „Fassungslos! Gute Besserung von uns“, schrieb Juliette Schoppmann, Ehefrau von Cemedienne Tahnee Schaffarczyk.

Pia Tillmann wünschte „Gute Besserung“. Der Reatity-TV-Star kann nachvollziehen, wie sich Tutty fühlen muss. Ihr Ehemann Zico, Sohn von FC-Legende Maurice „Mucki “Banach (†), wurde kürzlich das Opfer eines Überfalls. Eine Followerin schreibt: „Ich bin schockiert... Immer wieder... In Gedanken bei dir und bei allen, die sowas durchmachen müssen!!!“

Tutty zeigt sich stark und stellt klar: „Ich teile das nicht, um Mitleid zu bekommen oder mich hervorzuheben. Ich teile es, weil Wegsehen nichts ändert – und weil ich glaube, dass Kunst, Humor und Offenheit stärker sind als Hass.“

Rassismus sei keine Meinung und Gewalt kein Ventil, so der Comedian: „Ich mache Comedy, um unterschiedlichste Menschen zusammenzubringen – durch gemeinsames Lachen. Und ja, ich würde wieder so handeln. Weil ich weiß: Ich bin nicht allein. Und Du bist es auch nicht. Wir sind mehr als jeder Spruch. Mehr als jeder Übergriff.“ Ein Mann mit Haltung, Humor und Herz. (susa)