„Biggest Loser“Sat.1-Moderatorin verrät wichtigsten Tipp für Motivation beim Training

Dr. Christine Theiss ist posiert für ein Foto

Dr. Christine Theiss ist bei „Biggest Loser“ nicht mehr nur als Moderatorin zu sehen. 

Sie ist Ärztin, mehrfache Weltmeisterin im Kickboxen und macht Deutschland fit: Dr. Christine Theiss hat neben der Moderation nun eine weitere Aufgabe bei „The Biggest Loser“ in Sat.1.

von Simon Küpper (sku)

Einst machte sie den Gegnerinnen im Ring Beine, jetzt den Kandidatinnen und Kandidaten ihrer Sat.1-Show.

Als Kickboxerin kämpfte Dr. Christine Theiss (43) 24 Mal um den Weltmeister-Titel, siegte in 23 Fights. Seit vielen Jahren kämpft sie nun im TV gegen die Pfunde der Kandidatinnen und Kandidaten bei „Biggest Loser“ (ab 8. Januar 2024 immer montags um 20:15 Uhr in Sat.1) – und deren inneren Schweinehund.

„Biggest Loser“: Dr. Christine Theiss spricht über neue Aufgabe

Diesmal bekommt sie dabei eine ganz neue Aufgabe. Im Gespräch mit EXPRESS.de verrät sie außerdem ihren wichtigsten Tipp für bleibende Motivation, welche Geschichten von Teilnehmenden ihr besonders ans Herz gehen und ob Tochter Cosmia (8) mal in ihre Fußstapfen treten könnte.

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EXPRESS.de: Frau Dr. Theiss, was motiviert Sie, auch nach so vielen Jahren weiterhin als Moderatorin bei „The Biggest Loser – Leben leicht gemacht“ dabei zu sein?

Dr. Christine Theiss: Das ist meine 15. Staffel und wenn es nach mir ginge, können gerne noch weitere 15 folgen. Ich liebe es, unsere Kandidatinnen und Kandidaten auf ihrem Weg in ein neues Leben zu begleiten. Auch wenn sich manche Geschichten ähneln und man im Laufe der Zeit vieles schon mal erlebt hat, so ist doch jedes Schicksal individuell und auf seine Weise einzigartig. Es wird nie langweilig und bleibt immer eine schöne Herausforderung. Außerdem ist das „The Biggest Loser“-Team hinter den Kameras einfach sensationell, mit einem großartigen Teamspirit.

Erstmals sind Sie auch als Coach dabei – wie kam das?

Dr. Christine Theiss: Unsere bisherige Trainerin Sigrid Ilumaa hat ihre Selbständigkeit erweitert und wollte ihr neues Studio nicht so lange alleine lassen. So kam das Team hinter der Kamera von „The Biggest Loser“ auf die Idee, mich zu fragen.

Welche Ratschläge haben Sie für Menschen, die zu Hause ohne Zugang zu einem Fitnessstudio trainieren müssen?

Dr. Christine Theiss: Ich trainiere seit vielen Jahren ohne Fitnessstudio und von daher kann ich allen nur sagen, dass es problemlos geht. Ob draußen oder drinnen. Räumt euch feste Zeiträume für eure sportliche Aktivität ein, plant feste Pausentage ein und setzt euch ganz konkrete Ziele. Ideen für Übungen findet ihr zuhauf im Internet oder auch in einem meiner Bücher.

Wie bleiben Sie mit ehemaligen Kandidaten und Kandidaten in Kontakt und wie unterstützen Sie diese nach der Show?

Dr. Christine Theiss: Dank Instagram ist es ja ein Leichtes, mit den Kandidatinnen und Kandidaten in Kontakt zu bleiben. Es gibt einige, die das möchten, andere nicht so sehr. Tatsächlich habe ich schon seit Jahren mit vielen einen regelmäßigen Austausch, obwohl ich bisher als Campchefin oft nicht so intensiv in das Geschehen involviert war, wie ich es seit dieser Staffel bin. Natürlich ist jetzt als Trainerin die Bindung zu den eigenen Teammitgliedern von Beginn an viel intensiver als in meiner Position als Camp-Chefin. Dafür habe ich nicht so viel Überblick über das Team von Ramin Abtin.

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Was sind die größten Herausforderungen, denen sich die Kandidatinnen und Kandidaten stellen müssen, und wie gehen Sie damit um?

Dr. Christine Theiss: Da gibt es einige. Zum einen ist da die Herausforderung, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen, um der Wurzel des Übels beizukommen. Denn hinter vielen schweren Übergewichten steckt eine Geschichte. Zum anderen ist es die Etablierung von neuen Verhaltensmustern. Beides braucht seine Zeit und Disziplin.

Gibt es besondere Erfolgsgeschichten von Kandidatinnen und Kandidaten, die Sie besonders beeindruckt haben, und was macht diese Geschichten einzigartig?

Dr. Christine Theiss: Ich liebe es am meisten, wenn die Erfolgsgeschichte nicht nur ein Jahr dauert, sondern das Leben komplett umgekrempelt wird und eine langfristige gesunde Lebensweise daraus entsteht.

Wie hat sich Ihre eigene Fitnessroutine im Laufe der Jahre verändert?

Dr. Christine Theiss: Früher hatte ich durch meinen Leistungssport einen klar vorgegebenen Trainings- und Zeitplan. Wenn ich diesen nicht eingehalten habe, wurde ich schlechter. So einfach war die Formel, also habe ich immer mein Bestes gegeben. Jetzt muss ich mich seit zehn Jahren selbst um meine Fitness kümmern, aber das ist mir so ins Fleisch und Blut übergegangen, dass ich unruhig werde, wenn ich mich ein paar Tage nicht bewege. Auch sagt mir mein Körper relativ zuverlässig, wenn er nicht mehr essen möchte und daran halte ich mich.

Und was empfehlen Sie den Menschen, um motiviert zu bleiben?

Dr. Christine Theiss: Bei der Motivation helfen immer klar formulierte Ziele, die auch realistisch erreichbar sind. Man muss in kleinen Schritten denken, um Großes zu erreichen. Wichtig ist, dass man nicht stehen bleibt oder auf seinem Weg umkehrt.

Wie gehen Sie mit den emotionalen Herausforderungen um, die die Kandidaten und Kandidaten während „Leben leicht gemacht“ erleben?

Dr. Christine Theiss: Ich bin für sie da, habe immer ein offenes Ohr und versuche einen Teil ihrer Last abzunehmen. Aber vor allem vermittle ich ihnen, dass sie stark genug sind, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ihr neues Leben selbst in die Hand nehmen können.

Den Zusatz „Leben leicht gemacht“ gibt es erst seit 2022 – war er Ihnen wichtig?

Dr. Christine Theiss: Ich bin froh, dass wir uns seit einigen Wochen wieder auf den Kern „The Biggest Loser“ konzentrieren. Der Titel ist einfach eine Marke und die leichte Provokation ändert nichts an der Tatsache, dass Ramin Abtin, das gesamte Team hinter der Kamera und ich unsere Kandidatinnen und Kandidaten immer mit Respekt und viel Verständnis für die Situation behandeln.

„Biggest Loser“: Arbeitet Moderatorin Dr. Christine Theiss noch als Ärztin?

Sie haben ihren Doktortitel 2008 in Humanmedizin gemacht – praktizieren Sie noch als Ärztin? 

Dr. Christine Theiss: Nein, die Ausübung des medizinischen Berufs fiel bereits dem Leistungssport zum Opfer.

Ihre Tochter Cosima wird dieses Jahr acht. Hat sie schon eine Lieblingssportart entdeckt und würden sie ihr das Kickboxen empfehlen?

Dr. Christine Theiss: Cosima wollte Kickboxen unbedingt ausprobieren und hat nach einigen Monaten festgestellt, dass es zumindest aktuell nichts für sie ist. Das ist für mich völlig okay. Wichtig ist, dass sie eine Sportart findet, die ihr Spaß macht, sie fit hält und wo sie bestenfalls auch etwas fürs Leben lernt. Sie hat sich fürs Klettern entschieden und macht dies mit voller Hingabe. Außerdem reitet sie schon seit einigen Jahren, macht regelmäßig Capoeira und fährt leidenschaftlich gerne und gut Ski. Um ihre Sportlichkeit brauche ich mir keine Sorgen machen.