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„Bares für Rares“-Verkäufer staunt nicht schlecht, als er den Händlerraum betritt„Wir haben's umfunktioniert“

Da es bei seinen Eltern nur als Deko rumstand, wollte Verkäufer Dennis bei „Bares für Rares“ sein Messing-Horn in Geld verwandeln. (Bild: ZDF)

Da es bei seinen Eltern nur als Deko rumstand, wollte Verkäufer Dennis bei „Bares für Rares“ sein Messing-Horn in Geld verwandeln. (Bild: ZDF)

Mechatroniker Dennis wollte bei „Bares für Rares“ ein altes Messing-Horn loswerden. Als er sich - bereits fürs Verhandeln - in den Händlerraum begab, staunte er jedoch nicht schlecht: Mit den Händlerinnen und Händler ist die Fanatsie durchgegangen...

Einmal hatte man damit bei einem Polterabend Lärm gemacht, ansonsten habe das Signalhorn aus Messing bei seinen Eltern „mehr oder weniger als Deko“ herumgestanden, gestand Mechatroniker Dennis in der aktuellen Folge der ZDF-Trödelshow. Expertin Annika Raßbach war angetan von dem interessanten Objekt.

Einst sei ein solches Air Horn in der Minenarbeit oder Schifffahrt eingesetzt worden, um Menschen vor Gefahren zu warnen, wusste die leidenschaftliche Antiquitätensammlerin.

„Darf ich jetzt was tun, worauf ich die ganze Zeit warte?“, fragte Expertin Annika Raßbach nach einer Weile ungeduldig Moderator Horst Lichter - sie wollte das Air-Horn tröten! (Bild: ZDF)

„Darf ich jetzt was tun, worauf ich die ganze Zeit warte?“, fragte Expertin Annika Raßbach nach einer Weile ungeduldig Moderator Horst Lichter - sie wollte das Air-Horn tröten! (Bild: ZDF)

„Everything for safety everywhere“ stand auf dem Horn, las sie nun vor, zu Deutsch: „Alles für die Sicherheit überall“. Wie die Plakette verriet, war das Warngerät in London hergestellt worden, und zwar in der Firma Siebe Gorman & Co Ltd. Gleichzeitig handele es sich um „gute, deutsche Wertarbeit“, so Annika.

Denn gegründet hatte die Firma 1819 der sächsische Ingenieur und Auswanderer Augustus Siebe (1788-1872). „Darf ich jetzt was tun, worauf ich die ganze Zeit warte?“, fragte die Expertin nach einer Weile ungeduldig Moderator Horst Lichter, der sofort ahnte: „Du willst tröten, ne?“ Volltreffer! Dennis stimmte natürlich zu.

Händler funktionieren Rarität kurzerhand in Kunstwerk um

„Wir haben's umfunktioniert: Kunstwerk!“, präsentierte Händlerin Susanne Steiger Verkäufer Dennis sein eigenes Gerät. Dem sollte es recht sein, solange nun gut geboten wurde.  (Bild: ZDF)

„Wir haben's umfunktioniert: Kunstwerk!“, präsentierte Händlerin Susanne Steiger Verkäufer Dennis sein eigenes Gerät. Dem sollte es recht sein, solange nun gut geboten wurde. (Bild: ZDF)

Horst Lichter warnte „alle, die vor Tröten Angst haben“, dann griff Annika zum handgefertigten Blasebalg und ließ das Horn „sprechen“. „Toll, oder?“, schwärmte sie danach mit leuchtenden Augen. Auch den Zustand des gut 100 Jahre alten Stückes lobte sie. Dieser sei „außerordentlich gut“, zu bemängeln gebe es lediglich ein paar kleine Knicke.

Und immerhin stammte das Stück aus der Zeit zwischen 1900 und 1919. An die 250 bis 300 Euro, die Dennis sich erhoffte, glaubte die Expertin allerdings trotzdem nicht und rechnete eher mit 100 bis 200 Euro. Schließlich müsse man ja erst mal wieder einen Sammler dafür finden. Dennis war einverstanden und bekam seine Händlerkarte.

Im Händlerraum stieß das Teil gleich auf Interesse - und auf Fantasien: „Wir haben's umfunktioniert: Kunstwerk!“, präsentierte Händlerin Susanne Steiger Dennis sein eigenes Gerät. Dem sollte es recht sein, solange nun gut geboten wurde. Den Anfang machte Julian Schmitz-Avila mit 60 Euro, auch Walter „Waldi“ Lehnertz und Friedrich Häusser boten mit.

Der Deal steht: Für 150 Euro ging das Messing-Horn von Verkäufer Dennis an Waldi.  (Bild: ZDF)

Der Deal steht: Für 150 Euro ging das Messing-Horn von Verkäufer Dennis an Waldi. (Bild: ZDF)

Als das Gebot bei 140 stand, hakte Julian nach, was Dennis denn davon halte. „Schon ganz gut“, fand der das, hoffte aber doch noch auf ein paar Euro mehr. Tatsächlich konnte er Waldi noch einen weiteren Zehner rauslocken: „Ja, ich mach' 150, da kann ich meine Freundin scheuchen“, fantasierte der Händler.

Händler Waldi lässt sich zu Macho-Spruch hinreißen

Dennis war einverstanden und nahm die drei 50-Euro-Scheine von Waldi dankend entgegen. „Das passt, Walter, das ist in deinem Laden perfekt“, gratulierte diesem Kollege Wolfgang Pauritsch. Doch im Laden rumstehen sollte das gute Stück nicht, wie Waldi noch einmal scherzhaft betonte: „Damit ruf' ich meine Holde, wenn ich Kaffee haben will!“

Einen stolzen Preis erhoffte sich Pamela, genannt „Pam“, für ihren limitierten Jahresring der Firma Wellendorf von 1999. (Bild: ZDF)

Einen stolzen Preis erhoffte sich Pamela, genannt „Pam“, für ihren limitierten Jahresring der Firma Wellendorf von 1999. (Bild: ZDF)

Seinen mitscherzenden Kollegen Julian lud er prompt zu ebendiesem Kaffee ein. Doch ob es dazu kommen würde? Wenn seine Liebste seine Sprüche mitbekomme, „dann kriegste die Ohren laggezogen!“, fürchtete Horst Lichter am Ende der Sendung. Und wenn schon: Verkäufer Dennis ist jedenfalls „sehr zufrieden“.

Einen stolzen Preis erhoffte sich Pamela, genannt „Pam“, für ihren limitierten Jahresring der Firma Wellendorf von 1999. Dieser bestand aus 750er-Gold mit 0,2-karätigen Brillanten und roten Herzen aus Kaltemaille. 10.000 Euro hätte die Kauffrau gern für ihr ehemaliges Hochzeitstagsgeschenk gehabt. Patrick Lessmann glaubte nur an 3800 bis 4000 Euro.

Pam stimmte trotzdem zu, trug sie den Ring doch nie, da sie kein Rot mochte. Im Händlerraum kam der Reif dagegen gut an. Wolfgang Pauritsch etwa überlegte laut, das Firmen-W auf dem Ring „könnte auch für Wolfgang stehen“. Neue Besitzerin wurde jedoch Susanne Steiger, die für das Schmuckstück 4000 Euro zahlte.

Verkäuferin will Familie „zu 'ner guten Pommes“ einladen

800 Euro zahlte Händler Friedrich Häusser für das Collier sowie das Armband aus 900-er Gold mit Falkenaugen-Steinen. (Bild: ZDF)

800 Euro zahlte Händler Friedrich Häusser für das Collier sowie das Armband aus 900-er Gold mit Falkenaugen-Steinen. (Bild: ZDF)

Pam war zufrieden mit dem Deal: „Bei ihr ist er in guten Händen.“ Mirjam brachte ein kurioses Keramikobjekt aus dem Besitz einer ehemaligen Nachbarin mit. Horst Lichter vermutete, dass bei diesem „oben etwas reinkommt“, das dann duftete. Gar nicht so schlecht, bestätigte Expertin Annika. Es handele sich um „ein Relikt aus einer anderen Zeit“.

Einer Zeit, in der das Rauchen in Innenräumen noch normal war. In der Tat habe man in den elektrisch betriebenen Rauchverzehrer eine Flüssigkeit mit Aroma gegeben, die durch eine Rotlichtbirne erhitzt wurde wodurch sich der Duft im Raum verteilte. „80 plus“ Euro wünschte sich Mirjam für die kleine Pagode, 50 bis 80 hielt Annika für möglich.

In diesen elektrisch betriebenen Rauchverzehrer hat man früher eine Flüssigkeit mit Aroma gegeben, die durch eine Rotlichtbirne erhitzt wurde, wodurch sich der Duft dann im Raum verteilte.  (Bild: ZDF)

In diesen elektrisch betriebenen Rauchverzehrer hat man früher eine Flüssigkeit mit Aroma gegeben, die durch eine Rotlichtbirne erhitzt wurde, wodurch sich der Duft dann im Raum verteilte. (Bild: ZDF)

Schließlich trafen sich Expertise und Wunschpreis: 80 Euro zahlte Wolfgang, und Mirjam freut sich, ihre Familie „zu 'ner guten Pommes“ einladen zu können. Dann sollte ein Ölgemälde von Carl von der Hellen (1843-1902) unter den Hammer kommen, mitgebracht von Ulrike und ihrem Ehemann Jörg. Besessen hatte das Bild einst die Schwester ihrer Ururoma.

Denn diese habe einst in Köln-Kalk ein Furunternehmen betrieben, der Künstler hatte das Gemälde 1867 für sie gemalt. „Ein wunderbares Bild!“, schwärmte Experte Colmar Schulte-Goltz, der beim Wunschpreis des Ehepaares (400 bis 450 Euro) gleich mal dazwischengrätschte: „Die angebotene Zurückhaltung in allen Ehren“, aber da sei mehr drin!

Verkäufer-Ehepaar nach Expertise völlig baff; „Um Gotteswillen!“

Mit 900 bis 1100 Euro könnten die beiden schon rechnen. Ganz so viel wurde es am Ende nicht, aber mit immerhin 800 Euro zahlte Friedrich Häusser in etwa den doppelten Wunschpreis. Das Ehepaar Ilona und Bernd brachte danach ein Collier sowie ein Armband aus 900er-Gold mit Falkenaugen-Steinen ins Studio, gekauft in den 1960ern in Teheran.

Der Rentner hatte es seinerzeit seiner Schwester geschenkt. Nun besaß er es wieder, doch seiner Frau war der Schmuck zu opulent und für die Schatulle sei er zu schade. 1500 Euro erhofften sich die beiden nun dafür. Viel zu bescheiden: Allein der Goldpreis liege schon bei 3900 Euro, klärte Experte Patrick Lessmann auf.

Als das Ehepaar hörte, dass 4100 bis 4200 Euro drin sein könnten, staunte es: „Um Gotteswillen!“, entfuhr es Ilona, die prompt vor Aufregung mit den Tränen kämpfte. Und der Experte behielt recht: Susanne Steiger zahlte für das Schmuckset 4100 Euro und freute sich: „Richtig schön!“ Auch Bernd und Ilona waren glücklich: „So viel Geld!“

Dass ihr Porzellanhirsch der Firma Keramos bei Weitem nicht so viel einbringen würde, war Maria und Ute bewusst. Sie wünschten sich für das von Rudolf Chocholka (1888-1958) entworfene Tier, das nicht so recht in ihren Haushalt passte, 200 Euro. Würde nicht ganz klappen, glaubte Experte Colmar Schulte-Goltz, denn die Figur war recht beschädigt.

130 bis 150 Euro aber seien möglich. Händler Waldi fiel zunächst das „komische Grinsen“ des Tieres auf. „Und schielen tut er auch noch - alter Schwede!“ Offenbar nicht so ganz sein Geschmack. Am Ende ging das Wiener Objekt für 150 Euro an den Österreicher Wolfgang. „Ich will ja, dass sie glücklich nach Hause gehen!“ (tsch)