Mit dem Verkauf des „gruseligen“ Kunstwerks bei „Bares für Rares“ führte die Verkäuferin den Wunsch ihrer verstorbenen Mutter aus. Im Händlerraum stieß das Bild allerdings zunächst mal auf wenig Liebe ...
Als die „Bares für Rares“-Händler den Schätzpreis hören, fallen sie fast vom Glauben ab

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Als Verkäuferin Michaela die 2.000 Euro aus der Expertise nannte, fing Vechtel erstmal ungläubig an „Ok“ zu stammeln und Suppes wusste: „Kein Gemälde von dem Künstler hat in den letzten Jahren nur ansatzweise so viel gebracht.“ (Bild: ZDF)

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Horst Lichter war in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ sichtlich gerührt, als Daniela und Michaela aus München die Geschichte hinter dem sakralen Erbstück erzählten. Die verstorbene Mutter hatte sich den Verkauf des Bildes in der Sendung gewünscht. Doch die Händler zeigten sich bei dem Schätzpreis skeptisch ... (Bild: ZDF)
Horst Lichter war in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ sichtlich gerührt, als Daniela und Michaela aus München die Geschichte hinter dem sakralen Erbstück erzählten. Die verstorbene Mutter hatte sich den Verkauf des Bildes in der Sendung gewünscht. Doch die Händler zeigten sich bei dem Schätzpreis skeptisch ...
Das alte Erbstück von Michaela hing schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Schlafzimmer ihrer Ur-Großmutter, erinnerte sich die Verkäuferin an Erzählungen innerhalb der Familie. Bis zum Tod ihrer Mutter stand das sakrale Werk dann im Pflegezimmer. „Wenn ich mal nicht mehr bin, gehst du damit zum Horst Lichter“, hatte die Mutter immer gesagt.

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Das alte Erbstück von Michaela hing schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Schlafzimmer ihrer Ur-Großmutter, erinnerte sich die Verkäuferin an Erzählungen innerhalb der Familie. Bis zum Tod ihrer Mutter stand das sakrale Werk dann im Pflegezimmer. „Wenn ich mal nicht mehr bin, gehst du damit zum Horst Lichter“, hatte die Mutter immer gesagt. (Bild: ZDF)
Bei der Geschichte schaute Lichter andächtig nach oben und meinte: „Das ist lieb. Jetzt ist sie sicher mit dabei.“ Die Verkäuferin war anscheinend ganz froh, dass ihre Mutter diesen Wunsch hatte. Denn sie selbst fand das Bildnis schon immer „gruselig“. Expertin Friederike Werner hingegen beschrieb die Christusdarstellung als „sehr, sehr stark“.
„Hui“: Schätzpreis erstaunt nicht nur Horst Lichter

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Bei der Geschichte über die verstorbene Mutter der Verkäuferin schaute Lichter andächtig nach oben und meinte: „Das ist lieb. Jetzt ist sie sicher mit dabei.“ (Bild: ZDF)
Das „stolze“ Bildnis zeigte den wiederauferstandenen Christus, der sich nicht mehr auf dem qualvollen Passionsweg befand, sondern „wie ein König vor uns steht“, deutete Werner: „Er trägt nicht mehr das Kreuz, sondern steht darüber und blickt dem Betrachter direkt in die Augen.“ Zudem war auch der Künstler des Bildes „sehr interessant“.
Adolf Frey-Moock war ein schweizer Maler, der ab 1904 in München studiert hatte und eine „ganze Weile lang Assistent bei Franz von Stuck, dem bekannten Jugendstil-Künstler“, gewesen war. Das sah man dem Bild auch an, fand Werner. „Denn das ist kein einfaches Christusbild, sondern etwas ganz besonderes“, fuhr die Expertin fort.

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Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Disney-Figurengruppe mit „Chip und Chap“ von Detlev Kümmel als Kooperation mit dem brasilianischen Neo-Pop-Künstler Romero Britto erkannt. 2014 produziert, aber mittlerweile vergriffen, schätzte er den Sammlerwert auf 120 bis 180 Euro. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro. David Suppes zahlte 150 Euro. (Bild: ZDF)
Der Maler hatte sich bei Franz von Stuck inspirieren lassen. Als Vergleiche zitierte die Expertin bekannte Bildnisse von Stuck wie „Die Sünde“ (1883) oder „Der Wächter des Paradieses“ (1889). Daraus war ein selbstbewusster Christus von Frey-Moock entstanden, den Werner um 1920 als späteres Tafelwerk des Künstlers datierte.
Die Verkäuferin wünschte sich 500 Euro für das Objekt. Doch Expertin Werner setzte höher an und taxierte den Wert trotz einiger Bohrlöcher auf 2.000 Euro. „Hui“, prustete Lichter laut los. Mit so einer hohen Schätzung hatte er nicht gerechnet - auch nicht die Verkäuferin, die mit einem fröhlichen „Hossa“ gleich mit sang.
Händler skeptisch: „Kein Gemälde von dem Künstler hat in den letzten Jahren nur ansatzweise so viel gebracht“

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Eine handbemalte Porzellandose von KPM in Berlin datierte Friederike Werner auf das Jahr 1927. Gewünscht wurden für den Flohmarktfund 150 Euro. Doch die Expertin schätzte den Wert auf 300 bis 400 Euro, denn das „ist sehr besonders“. Anaisio Guedes zahlte letztlich sogar 510 Euro. (Bild: ZDF)
Andächtig versammelten sich danach die Händler um das sakrale Christusbild und dachten sich dabei: „War der nicht nackt, oder trug nur einen Lendenschurz?“ Anscheinend verwechselten sie die Szene mit der Kreuzigung Jesu. Doch dafür fehlten die Kreuzigungsmale. „Eine spannende Eigeninterpretation“, fasste David Suppes zusammen.

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Einen alten Becher aus 812,5 Silber datierte Heide Rezepa-Zabel von 1661 bis 1704. das Stück stammte laut Meisterzeichen von Thomas Ringler aus Nürnberg. Der Wunschpreis lag bei 147 Euro (ein Euro pro Gramm Silber). Geschätzt wurde auf 500 bis 600 Euro und Händlerin Susanne Steiger zahlte 450 Euro. (Bild: ZDF)
Nachdem die Verkäuferin die dargestellte Szene nach der Kreuzigung erklärte, nickten alle konzentriert. Ein erstes Gebot kam aber nicht. Christian Vechtel störte dann die Ruhe und erklärte: „Also, ich bin nicht dabei.“ Doch sein Sitznachbar Anaisio Guedes startete mit 250 Euro, Suppes erhöhte auf 400 Euro und Guedes noch auf 420 Euro.
Danach musste bereits nach der Schätzung gefragt werden, denn weitere Gebote ließen auf sich warten. Als Verkäuferin Michaela die 2.000 Euro aus der Expertise nannte, fing Vechtel erstmal ungläubig an „Ok“ zu stammeln und Suppes wusste: „Kein Gemälde von dem Künstler hat in den letzten Jahren nur ansatzweise so viel gebracht.“

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Ein Spielzeugauto (Mercedes 220) mit elektrischer Fernbedienung von der Firma GAMA aus Fürth stammte laut Detlev Kümmel von 1964 bis 1968. Gewünscht wurden 30 Euro für die Kindheitserinnerung. Doch Kümmel schätzte 80 bis 100 Euro, „denn der Zustand ist außergewöhnlich gut“. Jan Cizek zahlte 200 Euro. (Bild: ZDF)
Doch Suppes bot weiter mit 500 Euro und auch Anaisio Guedes war noch im Rennen um das „gruselige“ Bild von Michaela. Angestachelt von seinem Gegner bot Suppes letztlich 1.400 Euro, bis Guedes kapitulierte: „Ich leg mich hin.“ Suppes erhielt den Zuschlag und die Verkäuferin, die anfangs noch „oh, oh“ dachte, freute sich jetzt über den hohen Erlös.
„Bares für Rares“: Die weiteren Objekte der Sendung

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Heide Rezepa-Zabel zufolge handelte es sich bei dem Medaillon um eine Mariage aus einem leeren Uhrwerk aus den 1950er Jahren und einer Schleife aus den 1910er Jahren. Für den Schmuck aus 585er und 750er Gold mit feiner Emaille lag der Wunschpreis bei 500 bis 600 Euro. Die Expertin schätzte 900 bis 1.200 Euro. Susanne Steiger zahlte 1.000 Euro. (Bild: ZDF)
Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Disney-Figurengruppe mit „Chip und Chap“ von Detlev Kümmel als Kooperation mit dem brasilianischen Neo-Pop-Künstler Romero Britto erkannt. 2014 produziert, aber mittlerweile vergriffen, schätzte er den Sammlerwert auf 120 bis 180 Euro. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro. David Suppes zahlte 150 Euro.
Eine handbemalte Porzellandose von KPM in Berlin datierte Friederike Werner auf das Jahr 1927. Gewünscht wurden für den Flohmarktfund 150 Euro. Doch die Expertin schätzte den Wert auf 300 bis 400 Euro, denn das „ist sehr besonders“. Anaisio Guedes zahlte letztlich sogar 510 Euro.
Einen alten Becher aus 812,5 Silber datierte Heide Rezepa-Zabel von 1661 bis 1704. das Stück stammte laut Meisterzeichen von Thomas Ringler aus Nürnberg. Der Wunschpreis lag bei 147 Euro (ein Euro pro Gramm Silber). Geschätzt wurde auf 500 bis 600 Euro und Händlerin Susanne Steiger zahlte 450 Euro.
Ein Spielzeugauto (Mercedes 220) mit elektrischer Fernbedienung von der Firma GAMA aus Fürth stammte laut Detlev Kümmel von 1964 bis 1968. Gewünscht wurden 30 Euro für die Kindheitserinnerung. Doch Kümmel schätzte 80 bis 100 Euro, „denn der Zustand ist außergewöhnlich gut“. Jan Cizek zahlte 200 Euro.
Heide Rezepa-Zabel zufolge handelte es sich bei dem Medaillon um eine Mariage aus einem leeren Uhrwerk aus den 1950er Jahren und einer Schleife aus den 1910er Jahren. Für den Schmuck aus 585er und 750er Gold mit feiner Emaille lag der Wunschpreis bei 500 bis 600 Euro. Die Expertin schätzte 900 bis 1.200 Euro. Susanne Steiger zahlte 1.000 Euro. (tsch)