„Sie war meine Freundin“Baldwin zeigt sich erstmals nach Todesdrama und spricht über getötete Kamerafrau

Alec Baldwin, hier auf einem Foto vom 21. September 2015 bei den Vereinten Nationen.

Alec Baldwin, hier auf einem Foto vom 21. September 2015, hat die getötete Kamerfrau Halyna Hutchins als Freundin bezeichnet.

Hollywood-Star Alec Baldwin ist nach dem Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins erstmals vor die Kameras getreten und hat über das Unglück gesprochen.

New York. Alec Baldwin (63) durchlebt die Hölle und nicht nur er. Auch seine Familie ist nach dem Todesdrama um Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) in den Fokus gerückt.

Und so ist ihm und seiner Frau Hilaria die Anspannung deutlich anzumerken: Zum ersten Mal nach dem Tod von Hutchins am Set seines Films beantwortete der Hollywood-Star am Samstag (30. Oktober, Ortszeit) öffentlich Fragen. „Sie war meine Freundin. An dem Tag, an dem ich in Santa Fe ankam, um mit den Dreharbeiten zu beginnen, habe ich sie mit Joel, dem Regisseur, zum Abendessen eingeladen“, sagte Baldwin über das Opfer gegenüber Paparazzi am Rande einer Straße im US-Bundesstaat Vermont.

In dem Video kritisierte der Schauspieler die Paparazzi dafür, ihm und seiner Familie zu folgen - seine Kinder säßen im Auto und weinten deshalb.

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Tod am Set: Alec Baldwin darf sich zu Ermittlungen nicht äußern

Die Klatschseite „TMZ“ veröffentlichte das Video, aus dem zahlreiche US-Medien zitierten. Baldwin sagte außerdem, dass er „sehr interessiert“ an der laufenden Kampagne für eine Beschränkung von Waffen an Filmsets sei. Zu den Ermittlungen dürfe er sich aber nicht äußern.

Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western „Rust“ auf einer Filmranch in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico in den USA war am 21. Oktober Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza (48) an der Schulter getroffen worden. Baldwin (63), der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkt, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Ein Regieassistent räumte ein, er habe die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt und die Waffe nur unvollständig geprüft.

Auch die bei den Ermittlungen im Fokus stehende Waffenmeisterin meldete sich zu Wort und wies Vorwürfe der Nachlässigkeit am Set zurück. Sie habe „keine Ahnung“, wo die dort gefundene scharfe Munition hergekommen sei, ließ die 24-Jährige über ihre Anwälte in einem Schreiben mitteilen, aus dem mehrere US-Medien am Freitag (Ortszeit) zitierten.

Der örtliche Sheriff Adan Mendoza hatte mit Blick auf den Umgang mit Waffen gesagt: „Ich denke, an diesem Set herrschte eine gewisse Nachlässigkeit.“ Die Waffenmeisterin beklagte nun ihrerseits unsichere Arbeitsbedingungen. „Das gesamte Set wurde wegen verschiedener Faktoren unsicher, einschließlich fehlender Sicherheitsbesprechungen“, zitierten unter anderem der Sender NBC News und die „Los Angeles Times“ aus dem Schreiben. Dies sei nicht die Schuld der Waffenmeisterin gewesen, so die Anwälte.

Tod am Set von „Rust“: Waffenmeisterin beklagt Zeitmangel 

Die 24-Jährige sei gleich für zwei verschiedene Aufgaben eingestellt worden, daher sei es für sie extrem schwierig gewesen, sich auf ihre Arbeit als Waffenmeisterin zu fokussieren. Vergeblich habe sie sich für mehr Zeit eingesetzt, um die Schauspieler zu schulen, die Waffen zu warten und Schussszenen vorzubereiten.

Die junge Frau selbst sei wegen des Todes der Kamerafrau auch „am Boden zerstört“ und stehe völlig neben sich, hieß es weiter. Sheriff Mendoza sagte NBC News, die Erklärung der Waffenmeisterin sei wenig hilfreich: „Sie wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten gibt.“ (dpa)