Alec BaldwinFamilie von getöteter Kamerafrau verklagt Hollywood-Star

Alec Baldwin am Set in seinem Kostüm für den Film 'Rust'.

Alec Baldwin (hier zu sehen auf einem undatierten Foto am Set des Western-Films „Rust“) wird erneut verklagt. 

Alec Baldwin muss schon wegen fahrlässiger Tötung vor ein Strafgericht – und nun folgt eine weitere Klage gegen den US-Schauspieler. 

Auf den US-Schauspieler Alec Baldwin (64) kommt nach dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau bei einem Western-Filmdreh eine weitere Klage zu. Die in der Ukraine lebenden Eltern und die jüngere Schwester der getöteten Kamerafrau Halyna Hutchins gehen mit einer Zivilklage gegen Baldwin und andere Beteiligte bei dem Dreh des Films „Rust“ vor, wie die US-Anwältin Gloria Allred am Donnerstag in Los Angeles mitteilte.

Die Familie wirft den Verantwortlichen der „Rust“-Produktion unter anderem vor, zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen verletzt und fahrlässig gehandelt zu haben. Die Kläger verlangen Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Alec Baldwin: Familie von getöteter Kamerafrau verlangt Schadenersatz 

Der Tod von Hutchins stelle für ihre Eltern und Schwester einen großen Verlust dar, sagte Allred. Die Kamerafrau habe die Familie in der Ukraine auch finanziell unterstützt und ihre Verwandten in die USA holen wollen. Ihre Mutter Olga, die als Krankenschwester in Kiew arbeite, sei vom „schockierenden“ Tod ihrer Tochter schwer getroffen worden. Allred zufolge hat sich Baldwin nach dem tödlichen Schuss am Set nicht bei den Angehörigen gemeldet oder entschuldigt.

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Gegen Baldwin und die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed läuft bereits ein Strafverfahren. Die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico hatte im Januar gegen beide Klage wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Im Falle eines Schuldspruchs mit erschwerenden Umständen drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft.

Hutchins ((42) war bei Dreharbeiten zu dem Western „Rust“ auf einer Filmranch in Santa Fe im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hantierte bei der Probe für eine Szene mit einer Waffe, als sich ein Schuss löste. Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt. Untersuchungen ergaben später, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Baldwin wies jegliche Schuld an dem fatalen Vorfall stets von sich.

Hutchins hinterließ einen Ehemann und einen Sohn. Witwer Matthew Hutchins ging im Februar 2022 mit einer Zivilklage gegen Baldwin und andere Mitwirkende vor. Im Oktober gab er dann aber bekannt, man habe sich außergerichtlich geeinigt und die Klage beigelegt. Einzelheiten über eine mögliche Abfindung wurden nicht bekannt. Allred zufolge waren die Eltern und die Schwester der Kamerafrau an diesem Vorgang nicht beteiligt. (dpa)