Wirecard-SkandalWas Kunden von Aldi Süd jetzt wissen müssen

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Aldi Süd (hier eine Filiale in München im Jahr 2016) wickelt Kreditkarten-Zahlungen jetzt mit einem anderen Anbieter ab.

Essen – Beim spektakulär Pleite gegangenen Dax-Konzern Wirecard geht es jetzt Schlag auf Schlag. Inzwischen mussten nun fünf Tochtergesellschaften Folgeinsolvenz anmelden. Auch von der größten Zukunftshoffnung, der Partnerschaft mit  dem Technologieinvestor Softbank, muss sich Wirecard jetzt verabschieden.

Gravierender für die Rettungsversuche des vorläufigen Wirecard-Insolvenzverwalters Michael Jaffé ist allerdings der Verlust von Aldi Süd als einem prominenten Kunden für Wirecard-Zahlungsdienste.

Aldi will nun die Dienste des Konkurrenten Payone nutzen. Payone ist ein Anbieter bargeldloser Zahlungslösungen und ein Unternehmen der französischen Ingenico Gruppe und der DSV-Gruppe. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Frankfurt am Main.

Wirecard-Skandal: Was Aldi-Kunden jetzt wissen müssen

Für die Kunden ist jetzt wichtig zu wissen: Es wird sich für sie nichts ändern, versichert Aldi Süd. Sie könnten wie gewohnt mit Kreditkarte zahlen und ebenso ihre Aldi-Geschenkkarten einlösen.

Die Aldi Geschenkkarten laufen demnach zwar weiter über die Wirecard Bank. „Die Guthaben auf den Karten sind sicher und gedeckt“, so Aldi Süd.

Wirecard hatte Anfang vergangener Woche mutmaßliche Luftbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt, wenige Tage später folgte der Insolvenzantrag.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Wirecard-Vorstand

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den zunächst zurückgetretenen und später vom Aufsichtsrat nachträglich fristlos gefeuerten Vorstandschef Markus Braun und andere Manager. Im Bundestag forderten alle Fraktionen eine Reform der Finanzaufsicht.

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Neben der Muttergesellschaft Wirecard AG mit ihren 250 Mitarbeitern haben am Heimatstandort Aschheim mittlerweile auch sechs Tochterfirmen mit 1270 Beschäftigten Insolvenz angemeldet, darunter die Vertriebs- und Marketinggesellschaft Wirecard Global Sales.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat nun die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für diese Mitarbeiter vorbereitet, wie der Anwalt mitteilte. (jv/dpa)