Laut Wolodymyr Selenskyj wurden bei Kämpfen in der Ostukraine zwei chinesische Staatsbürger gefangen genommen. Man fordere nun eine Erklärung von Peking.
Krieg in der UkraineZwei mysteriöse Soldaten festgenommen – sie entlarven Putins wahres Ziel
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilt am Dienstag (8. April) auf seinem Telegram-Kanal mit, dass zwei chinesische Staatsbürger bei Kämpfen gegen russische Truppen im Osten des Landes gefangen genommen wurden, in der Region Donezk.
Selenskyj erklärt, ukrainische Einheiten hätten gegen insgesamt sechs chinesische Soldaten gekämpft, zwei von ihnen seien gefangen genommen worden. Er fügte hinzu, er habe seinen Außenminister angewiesen, eine Erklärung aus Peking einzuholen.
Selenskyj entlarvt wahres Putin-Ziel: „Er sucht nach Wegen, den Krieg fortzusetzen“
„Wir haben Informationen, dass sich in den Einheiten der Besatzer weit mehr als nur zwei chinesische Staatsbürger befinden. Wir ermitteln jetzt alle Fakten“, fügte Selenskyj hinzu. Man habe Dokumente der Gefangenen, Bankkarten und persönliche Daten.
China gilt als Verbündeter Russlands und wird beschuldigt, Putins Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. Peking hat jedoch wiederholt jegliche Vorwürfe zurückgewiesen, China habe die Streitkräfte des Kremls mit Waffen oder Soldaten beliefert.
Chinas direkte oder indirekte Beteiligung an dem Krieg entlarvt Putins wahres Ziel, erklärt Selenskyj. Das sei „ein klares Signal, dass Putin alles andere tun wird, als den Krieg zu beenden“, so der Präsident. „Er sucht nach Wegen, den Krieg fortzusetzen.“ Dies erfordere eine Reaktion der Vereinigten Staaten, Europas „und aller Menschen in der Welt, die den Frieden wollen.“
Während Putin weiterhin Drohnen und Bomben in das Land schickt und auch zivile Gebäude angreift, verhandelt Russland mit den USA und der Ukraine in Saudi-Arabien über eine mögliche Waffenruhe.
Zuletzt warf der ukrainische Außenminister Russland vor, einen Sprengkopf mit Streumunition eingesetzt zu haben, um eine möglichst hohe Opferzahl auf einem Spielplatz zu erreichen. Bei einem Raketenschlag in Krywyj Rih am vergangenen Freitag starben mindestens 20 Menschen, darunter 9 Kinder und Jugendliche.
Soldaten ganz verschiedener Nationalitäten haben sich bereits während des Krieges der russischen Armee angeschlossen – oft als Söldner für hohe Geldsummen. Auch Tausende Soldaten aus Nordkorea sollen an der Front gekämpft haben.
Rund 13.000 Zivilisten sind nach Einschätzung der Vereinten Nationen im Angriffskrieg Russlands in der Ukraine bislang getötet worden. Das UN-Büro für Menschenrechte (OHCHR) habe die Tötung von wenigstens 12.910 Unbeteiligten – darunter 682 Kinder – bestätigt. Knapp 30.700 Menschen sind nach UN-Angaben verletzt worden.