Er schoss Zivilisten in KopfFast noch ein Kind: Russischer Soldat bekennt sich des Mordes schuldig

Ein russischer Soldat (M) redet bei einer Gerichtsverhandlung in Kyjiw mit seiner Übersetzerin.

Der angeklagte russische Soldat hat sich in Kyjiw am ersten Prozesstag am Mittwoch (18. Mai) des Mordes schuldig bekannt. Ihm droht lebenslange Haft.

In Kyjiw steht ein Soldat (21) aus Russland vor Gericht, am Mittwoch (18. Mai) hat der Prozess gegen ihn gestartet. Er hat sich des Mordes schuldig bekannt und gab an, an einem der ersten Tage nach dem russischen Einmarsch in der Region Sumy einen 62-jährigen Zivilisten erschossen zu haben.

Er sieht noch aus wie ein Kind – doch er soll mitverantwortlich sein für die schlimmen Verbrechen im Auftrag des russischen Präsidenten Wladimir Putin bei dessen Angriffskrieg in der Ukraine.

Der erste Kriegsverbrecherprozess gegen einen russischen Soldaten in der Ukraine hat am Mittwoch (18. Mai 2022) in Kyjiw begonnen.

Wie britische Medien berichten, habe sich der 21-jährige Vadim S. des Mordes schuldig bekannt. Er wird beschuldigt, am 28. Februar einen unbewaffneten Zivilisten, einen 62-jährigen Mann im nordostukrainischen Dorf Chupachivka, getötet zu haben.

Auf die Frage vor Gericht, ob er sich der Vorwürfe schuldig gemacht habe, darunter Kriegsverbrechen und vorsätzlicher Mord, antwortete Vadim S. mit „Ja“, berichtet der „Guardian“. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

Nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft wollte er nach einem Angriff auf seinen Konvoi in der Nord-Ukraine mit vier Kameraden in dem gestohlenen Auto fliehen.

Das Opfer, ein 62-jähriger unbewaffneter Zivilist, war demnach mit seinem Fahrrad unweit seines Hauses im Dorf Tschupachiwka unterwegs. Der Staatsanwaltschaft zufolge schoss der russische Soldat auf Befehl eines seiner Kameraden auf den Mann, da dieser Zeuge des Auto-Diebstahls geworden war. Mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr habe er mehrere Schüsse durch das offene Fenster auf den Kopf abgegeben.

Russischer Soldat legt Geständnis ab

Nach Angaben seines Anwalts gab er die Tötung des 62-Jährigen bereits während der Voranhörung zu. Staatsanwalt Jaroslaw Uschtschapiwskyj sagte der „Ukrainska Prawda“, dass der 21-Jährige seine Schuld gestanden habe und mit den Ermittlerinnen und Ermittlern kooperieren wolle.

In einem Anfang Mai vom ukrainischen Geheimdienst veröffentlichten Video sagte der 21-jährige Russe, er sei zum Kämpfen in die Ukraine gekommen, „um meine Mutter finanziell zu unterstützen“.

Mit Blick auf die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen sagte er: „Ich habe den Befehl zum Schießen erhalten, und ich habe einmal geschossen. Er ist umgefallen, und wir sind weitergefahren.“ (afp/mg)