Drei EmojisUkrainischer Ministerpräsident sorgt mit Botschaft auf Flugzeug für Furore

Denys Schmyhal (l), Ministerpräsident der Ukraine, und Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, bei einem bilateralen Treffen in Toronto.

Denys Schmyhal (l.), Ministerpräsident der Ukraine, und Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, beim bilateralen Treffen in Toronto am Dienstag.

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hat mit einer Botschaft für Aufsehen gesorgt. Drei Emojis auf dem Flieger, der ihn nach Kanada brachte, sollen wohl zeigen, was das Land derzeit zur Verteidigung besonders will.

von Martin Gätke (mg)

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal ist nach Kanada gereist, um sich mit Premier Justin Trudeau zu treffen. Zum ersten Mal seit seinem Amtseintritt ist der Politiker dort zu Gast – und sorgte mit einer unterschwelligen Botschaft an seinem Flugzeug, mit dem er in Toronto landete, für Aufsehen. 

Am Bug des Flugzeugs, direkt neben dem vorderen Ausgang, zieren drei Emojis die Außenhaut. Als Schmyhal den Regierungsflieger verlässt, sind sie neben ihm deutlich zu sehen. Der Twitter-Account des Premiers teilte Fotos von der Szene. Über die Emojis wurde im Anschluss rege diskutiert. 

Ukraine: Premier sorgt mit Emojis auf Flugzeug für Furore

Zu sehen: eine ukrainische Flagge, ein Kampfjet, zwei betende Hände. Zusammen gelesen könnten die Emojis den Dank der Ukraine für bereits gelieferte Kampfflugzeuge ausdrücken – so stellte die Slowakei beispielsweise elf MiG-29-Jets zur Verfügung. Oder aber sie könnten für die Bitte um mehr Luftunterstützung stehen. 

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In seinem Tweet lobte Schmyhal Kanada als „eines der ersten Länder, das an der Seite der Ukraine steht“. Hier den Tweet ansehen:

Nachdem er sich mit Trudeau getroffen hatte, äußerte er sich zufrieden über die Unterzeichnung eines Abkommens, das den freien Handel fördern und damit der Ukraine in wirtschaftlicher Sicht helfen soll. Trudeau erklärte, Kanada werde 21.000 Sturmgewehre, 38 Maschinengewehre und 2,4 Millionen Schuss Munition in die Ukraine senden und weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. 

Ukraine: Emojis sorgen für Diskussion über Jet-Lieferung

Sowohl Nutzerinnen und Nutzer als auch verschiedene Medien zeigten sich verwundert über die Emojis. Das osteuropäische Nachrichtenportal „Nexta“ kommentierte die Bildchen auf Twitter so: „Es ist gut, dass Emojis keiner Übersetzung bedürfen.“ Ein User nannte diese „unterschwelliges Messaging vom Feinsten“. Andere äußerten auch Kritik für die erneute Bitte nach Jets via Flugzeug-Emoji.

Auch in Washington und in Berlin wird über die Lieferung von Kampfflugzeugen diskutiert, es geht um eine mögliche Entsendung von F-16-Jets. Die US-Kampfflugzeuge dürften auf der Wunschliste der Ukraine weit oben stehen.

Zuletzt hatten mehrere demokratische und republikanische Senatorinnen und Senatoren Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Schreiben dazu aufgefordert, mehr Infos darüber bereitzustellen, inwiefern die Flugzeuge einen Einfluss in der Ukraine haben könnten. Das Pentagon soll prüfen, ob sie ein „Gamechanger“ im Krieg sein könnten.

Anfang des Jahres schloss US-Präsident Joe Biden die Lieferung noch kategorisch aus. Seit Monaten drängt die ukrainische Führung ihre Verbündeten allerdings mit Nachdruck zur Lieferung von Kampfjets. Sollte Schmyhal mit einem Erfolg in dieser Sache zurückkehren, könnten die Emojis auf seinem Flieger wohl als besonderer Coup in die Geschichte eingehen.