Unfassbare Fotos„Raketenterror“ in Dnipro: Menschen schreien aus Trümmern um Hilfe

Rettungskräfte räumen Trümmer weg, nachdem eine russische Rakete nach ukrainischen Angaben in ein Hochhaus eingeschlagen ist. Bei dem Raketenangriff vom Samstag, 14. januar 2023, sind nach vorläufigen Behördenangaben mehrere Menschen getötet und viele weitere verletzt worden.

Rettungskräfte räumen Trümmer weg, nachdem eine russische Rakete nach ukrainischen Angaben in ein Hochhaus eingeschlagen ist. Bei dem Raketenangriff vom Samstag, 14. januar 2023, sind nach vorläufigen Behördenangaben mehrere Menschen getötet und viele weitere verletzt worden.

Es sind unfassbare Fotos, wieder einmal zeigen sie den brutalen Alltag der Menschen in der Ukraine. Ein bewohntes Hochhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro ist Ziel eines russischen Raketenangriffs geworden.

Dramatische Szenen spielen sich im ukrainischen Dnipro ab. Ein Raketeneinschlag hat mehrere Todesopfer gefordert. Nach aktuellen Angaben wurden mindestens 20 Menschen wurden getötet, mindestens 73 Menschen wurden verletzt, darunter mindestens 14 Kinder, wie die Behörden am Sonntag, 14. Januar, mitteilten.

Noch Stunden nach dem Einschlag waren aus den Trümmern Hilferufe verschütteter Bewohner zu hören gewesen. Überlebende in den Trümmern setzten SMS ab oder riefen einfach um Hilfe, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte.

Ukraine: Verschüttete machen mit Handys auf sich aufmerksam

Rettungskräfte zogen die Menschen aus den Trümmern des teils eingestürzten Hauses. 72 Wohnungen seien zerstört worden; insgesamt seien in dem Haus zwischen 100 und 200 Menschen gemeldet gewesen. Das seien beunruhigende Zahlen, hieß es. Die Suche nach Verschütteten ging weiter. Mehr als 1000 Menschen müssten in warmen Unterkünften versorgt werden, hieß es.

Alles zum Thema Wolodymyr Selenskyj

In den Trümmern signalisierten verschüttete Bewohner in der Dunkelheit nach ukrainischen Medienberichten auch mit ihren Taschenlampen an Mobiltelefonen, wo sie sich unter den Trümmern befanden, um gerettet zu werden. Viele schrien auch, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu hören war.

Die Präsidialverwaltung in Kyjiw veröffentliche Fotos und Videos von dem in Trümmern liegenden Gebäude. Der Leiter des Präsidialamts in Kyjiw, Andrij Jermak, zeigte sich entsetzt: „Russen sind Terroristen, die bestraft werden für alles. Alle - ohne Ausnahme.“ Er sagte, dass die Flugabwehr und Luftstreitkräfte ihre Arbeit erledigten. „Wir werden zurückschlagen“, betonte er. Der Feind ändere seine Taktik nicht und setze seine Schläge gegen die zivile Infrastruktur fort.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte ebenfalls den „russischen Terror“. Mit Blick auf die Bergungsarbeiten sagte er: „Wir kämpfen um jeden Menschen, um jedes Leben.“ Die Verantwortlichen für diese Bluttat würden gefunden und betraft.

Der Raketeneinschlag in Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Im ganzen Land galt zeitweise Luftalarm. Es war der erste russische Großangriff dieser Art seit dem Jahreswechsel. Das ukrainische Militär teilte mit, dass von 38 russischen Raketen am Samstag 25 abgeschossen worden seien.

Zuvor hatten die ukrainischen Luftstreitkräfte vor möglichen neuen Angriffen gewarnt. Demnach waren zahlreiche russische Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95 tagsüber in der Luft. Im Schwarzen Meer hatten zudem russische Kriegsschiffe Stellung bezogen, von denen ebenfalls immer wieder Raketen abgefeuert werden. (dpa/susa)