Nach dem Tod einer jungen Frau soll Tesla 242 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen.
Tödlicher Unfall mit AutopilotTesla soll 242 Millionen Dollar Schadenersatz blechen

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Ein Mann fährt mit einem Tesla E-Auto mit Autopilot. Er hält die Hände weg vom Lenkrad.
Unfall mit tödlichen Folgen: In Key Largo in Florida kam die 22-jährige Naibel Benavides Leon ums Leben, ihr Freund Dillon Angulo wurde verletzt. Unfallverursacher damals: ein Tesla im Autopilot-Modus.
Jetzt soll der US-Elektroautobauer Tesla einem Gerichtsurteil zufolge nach einem tödlichen Unfall vor sechs Jahren mehr als 242 Millionen Dollar (rund 210 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen.
Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Florida gab dem Unternehmen die Mitschuld an dem Unfall, bei dem ein in der Autopilot-Funktion fahrender Tesla S in einen Geländewagen fuhr, wie der Anwalt der Unfallopfer, Darren Jeffrey Rousso, der Nachrichtenagentur AFP am Freitag (1. August 2025, Ortszeit) sagte.
Laut der im April 2021 gegen Tesla eingereichten Klage wurde der Chevrolet Tahoe SUV des Paares von dem Tesla mit voller Geschwindigkeit gerammt, weil er von dem Fahrassistenzsystem nicht erkannt wurde.
Das Gericht verurteilte Tesla zu einem Strafschadenersatz von 200 Millionen Dollar. Weitere 59 Millionen Dollar gehen als Schadenersatz an die Familie der Verstorbenen, Angulo erhält 70 Millionen Dollar Schadenersatz, wie aus den Gerichtsakten hervorgeht.
Tesla weist die Verantwortung zurück
Von den beiden letzten Beiträgen muss der Unfallverursacher zwei Drittel zahlen und Tesla ein Drittel, erklärte Rousso. Der Konzern aus Austin im US-Bundesstaat Texas muss somit letztlich 242 Millionen Dollar zahlen.
„Die Jury hat alle Beweise angehört und ein faires und gerechtes Urteil für unsere Mandanten gefällt“, sagte Rousso.
Tesla wies die Verantwortung zurück und machte den Fahrer für den Unfall verantwortlich. Beweise zeigten, dass dieser den Fuß auf dem Gaspedal hatte, wodurch der Autopilot deaktiviert worden sei, während er nach seinem heruntergefallenen Telefon suchte und abgelenkt war, erklärte Tesla.
Das Urteil bezeichnete Tesla als „Fehler“ und kündigte umgehend Berufung an. Man sehe „Verfahrensfehler und Unregelmäßigkeiten“, so ein Unternehmenssprecher.
Für Tesla ist das Urteil mehr als ein finanzieller Rückschlag: Es stellt erneut die Grenzen automatisierter Fahrassistenzsysteme und die Verantwortung zwischen Mensch und Maschine in den Mittelpunkt. Bisher war es dem Konzern häufig gelungen, sich in ähnlichen Fällen zu vergleichen oder Freisprüche zu erwirken. (AFP/dpa)