Kanada ist vorgeprescht – inzwischen haben weitere Wirtschaftsnationen den Staat Palästina anerkannt.
Staat Palästina anerkanntKanada prescht vor, weitere Nationen folgen

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Der britische Premier Keir Starmer hat die Anerkennung eines Staats Palästina verkündet. (Archivfoto)
Aktualisiert21.09.2025, 15:42
Historisch! Weil noch immer kein Waffenstillstand herrscht, hat Großbritannien die Konsequenzen gezogen – und erkennt Palästina als Staat an. Wie bereits Kanada.
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer gab das am Sonntag (21. September 2025) in einem Video auf X bekannt.
Kanada war vorgeprescht und hatte als erste der großen westlichen Wirtschaftsnationen die Anerkennung eines palästinensischen Staates beschlossen. Das hatte Premierminister Mark Carney verkündet.
Kanada verfolge im Nahost-Konflikt weiter die Zweistaatenlösung, erklärte Carney. Die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu arbeite systematisch daran, die Entstehung eines palästinensischen Staates zu verhindern. Deswegen erkenne Kanada nun als Teil einer internationalen Initiative einen palästinensischen Staat an, um die Perspektive einer Zweistaatenlösung zu erhalten, erklärte Carney weiter.
Am Sonntag (21. September 2025) wurde bereits auch mit einer Anerkennung durch Großbritannien gerechnet – kurz vor Beginn der UN-Generaldebatte in der kommenden Woche in New York. Dort wollen weitere G7-Staaten wie Frankreich andere westliche Nationen wie Belgien, Australien und Neuseeland nachziehen.
Wie der „Spiegel“ nun berichtet, hat inzwischen Australien nachgezogen und den Staat Palästina anerkannt, wie Premierminister Anthony Albanese verkündet habe. Das Land habe sich für den Schritt mit Großbritannien und Kanada zusammengetan, so eine offizielle Erklärung.
USA und Deutschland lehnen die Anerkennung ab
Die USA sind Israels engster Verbündeter und lehnen - wie Deutschland - die Anerkennung eines palästinensischen Staates zu diesem Zeitpunkt ab. Deutschlands Außenminister Johann Wadephul bekräftigte zuletzt die Position der Bundesregierung, „dass ein Palästinenser-Staat jetzt nicht anzuerkennen ist, aber dass eine Zweistaatenlösung möglich sein muss“.
Mit der sogenannten Zweistaatenlösung ist die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existieren soll. Sie gilt als das international anerkannte Ziel für eine Lösung des Nahost-Konflikts. Deutschland setzt daher weiterhin auf eine Verhandlungslösung. Doch alle Versuche einer friedlichen Einigung beider Seiten waren bisher gescheitert, die letzten Gespräche gab es 2014. (mit dpa)