Vor der Küste Venezuelas sammelt sich mehr und mehr US-Militär. Das Auswärtige Amt hat nun vor einer Reise in das Land gewarnt.
Sorge vor militärischer Eskalation200 Deutsche vor Ort – Hinweis vom AA

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Dieses Foto des US Marine Corps wurde am 25. November 2025 aufgenommen. Es zeigt einen US-Marine, der während eines Einsatz-Trainings an Bord des amphibischen Transportdocks USS San Antonio in der Karibik aus einem Hubschrauber Luftunterstützung leistet.
Angesichts wachsender Spannungen zwischen den USA und Venezuela rät das Auswärtige Amt weiter von Reisen in das südamerikanische Land ab. Berlin rate schon seit längerem dringend von Reisen nach Venezuela ab, auch vor Reisen in die unmittelbaren Grenzgebiete Kolumbiens und Brasiliens werde aktuell gewarnt, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag.
Die Zahl der deutschen Staatsangehörigen in Venezuela bezifferte sie auf mutmaßlich „knapp 200“.
Dies entspreche der Anzahl an deutschen Staatsbürgern, die sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand eingetragen hätten. Für Deutsche vor Ort bestehe die Möglichkeit, sich weiter in Elefand einzutragen, fügte der Sprecher an.
Zu Ausreisemöglichkeiten sagte der Sprecher, der Flugverkehr sei zwar reduziert. Nach derzeitigem Kenntnisstand bestehe jedoch die Möglichkeit, für die Ausreise kommerzielle Flüge zu nutzen.
US-Militär sammelt sich vor Küste Venezuelas
Seit September greifen US-Streitkräfte immer wieder Boote angeblicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Dabei wurden nach US-Angaben bislang mindestens 83 Menschen getötet und mehr als 20 Schiffe getroffen.
Am Donnerstag hatte US-Präsident Donald Trump zudem angekündigt, in Kürze auch an Land gegen mutmaßliche venezolanische Drogenhändler vorzugehen.
Am Samstag hatten die seit Wochen anhaltenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, als Trump den Luftraum über dem südamerikanischen Land für „geschlossen“ erklärte. In der Woche zuvor hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA vor dem Hintergrund der verstärkten US-Militärpräsenz in der Karibik vor Gefahren im venezolanischen Luftraum gewarnt. Mehrere Fluggesellschaften strichen daraufhin ihre Flüge nach Venezuela.
Davor hatten die USA bereits mehrere Kriegsschiffe und den größten Flugzeugträger der Welt in die Karibik entsandt - nach eigenen Angaben, um den Drogenhandel zu bekämpfen. 11 Kriegsschiffe und 15.000 Soldaten sollen sich mittlerweile vor der Küste gesammelt haben.
Venezuelas linksnationalistischem Präsidenten Nicolás Maduro wirft Trump vor, an der Spitze eines Drogenkartells zu stehen. Maduro beschuldigt dagegen Washington, seinen Sturz zu planen.
Am Sonntag telefonierte Trump nach eigenen Angaben mit Maduro. Details zu dem Telefonat gab der US-Präsident nicht preis. Ein US-Senator erklärte, die US-Regierung habe Maduro die Chance zum Verlassen seines Landes gegeben. (dpa/mg)
