Etliche Schiffe und Tausende SoldatenRussische Flotte schwärmt in Ostsee aus – Olaf Scholz auf deutscher Fregatte

Bundeskanzler Olaf Scholz steigt am Montag (5. Juni 2023) auf der Ostsee-Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ aus dem Marinehubschrauber „Sea King Mk41“.

Bundeskanzler Olaf Scholz steigt am Montag (5. Juni 2023) auf der Ostsee-Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ aus dem Marinehubschrauber „Sea King Mk41“.

Militärischer Aufmarsch in der Ostsee! In dem Binnenmeer schwärmt die russische Ostseeflotte aus. Auch die deutsche Marine ist vor der Küste im Einsatz.

Das russische Militär hat eines neues Flottenmanöver in der Ostsee gestartet. An der Übung nehmen 40 Schiffe, 25 Kampfflugzeuge und mehr als 3500 Soldaten teil, teilte der Pressedienst der russischen Ostseeflotte am Montag (5. Juni 2023) mit.

„Im Rahmen des Manövers werden Aufgaben der Verteidigung der Seekommunikation und Flottenbasen geschult“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Marineübung soll bis zum 15. Juni dauern.

Ostsee-Flotte Russlands bereitet sich auf Kriegsfall vor

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut 15 Monaten hat Moskau schon mehrfach in der Ostsee den Kriegsfall geprobt. Unmittelbar vor dem jüngsten Manöver wurden so die Unterstützungstruppen der russischen Ostseeflotte in einer Übung geschult.

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Immer wieder kommt es auch zu Zwischenfällen zwischen russischen und Nato-Flugzeugen im Ostseeraum. Beide Seiten werfen sich gegenseitig die Verletzung des eigenen Luftraums vor.

Neben der Ostseeflotte ist am Montag auch die Pazifikflotte zu einem Großmanöver aufgebrochen. An der Übung im Japanischen und Ochotskischen Meer nehmen nach Angaben des Pressedienstes der Pazifikflotte sogar mehr als 60 Schiffe, 35 Kampfjets und Hubschrauber sowie mehr als 11.000 Soldaten teil.

Ostsee: Olaf Scholz bei Marine-Manöver auf deutscher Fregatte

Auch die deutsche Marine war am Montag in der Ostsee aktiv. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) traf auf der Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ knapp 20 Kilometer vor der Ostseeküste ein, um sich ein Bild von den Fähigkeiten der Deutschen Marine und ihrer Verbündeten zu machen.

Er wird sich von dort aus mehrere Übungen anschauen, an denen ein U-Boot, eine Korvette und ein Minenjagdboot der Bundeswehr sowie der französische Flottentanker „Somme“ und Kriegsschiffe aus Spanien und Portugal beteiligt sind. Außerdem werden Eurofighter und Tornados der Luftwaffe bei dem Manöver dabei sein. Der Kanzler wurde mit einem Hubschrauber vom Typ „Sea King“ auf das 140 Meter lange Kriegsschiff mit einer Besatzung von mehr als 200 Soldatinnen und Soldaten gebracht.

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Deutschland hat mit Jahresbeginn die Führung der schnellen Eingreiftruppe der Nato übernommen, an der auch die Marine in der Ostsee beteiligt ist. Die „Mecklenburg-Vorpommern“ ist derzeit das Flaggschiff der sogenannten Speerspitze des Militärbündnisses, die offiziell „Very High Readiness Joint Task Force“ heißt. Die Eingreiftruppe wurde im Zuge der ersten großen Ukraine-Krise nach 2014 aufgestellt und ist seitdem ein zentrales Element der Abschreckungsstrategie gegen Russland.

Die „Mecklenburg-Vorpommern“ fährt nach der Übung für den Kanzler weiter Richtung Osten, wo sie in den nächsten Tagen an dem Manöver „Baltops“ von 19 Nato-Staaten und Schweden teilnimmt. Es ist das größte Manöver von Nato-Staaten in der Ostsee. Rund 6500 Soldaten sind insgesamt daran beteiligt. (dpa)