Russland warnt bei Selenskyj-Besuch„Für Ukraine macht es die Geschichte nur noch schwerer“

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Bundeskanzler Olaf Scholz (r, SPD) schütteln sich am Ende einer Pressekonferenz nach ihrem Gespräch im Bundeskanzleramt die Hand.

Der Kreml kritisiert die britische Militärhilfe scharf. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich vor der Visite in London bereits weitere Zusagen über Waffenlieferungen in Berlin und Paris geholt, hat am Sonntag (14. Mai) Kanzler Olaf Scholz (SPD) getroffen.  

Der Kreml hat weitere britische Militärhilfen für die Ukraine scharf kritisiert - und gibt sich im Angriffskrieg gegen das Land weiter siegesgewiss.

„Das kann den Gang der militärischen Spezialoperation (so nennt Moskau seinen Krieg in der Ukraine) nicht deutlich oder prinzipiell beeinflussen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag (15. Mai) der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Freilich werde die Waffenlieferung zu weiteren Zerstörungen in der Ukraine führen, kritisierte er. „Für die Ukraine macht es die Geschichte nur noch weit schwerer.

London hat Kyjiw am Montag weitere Waffenlieferungen zugesagt. Unter anderem will Großbritannien Flugabwehrraketen und Kampfdrohnen in die Ukraine schicken. Das osteuropäische Land ist in seinem nunmehr fast 15-monatigen Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg stark von westlichen Rüstungslieferungen abhängig.

Russland kritisiert Waffenlieferungen: „Weitere Eskalation des Krieges“

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich vor der Visite in London bereits weitere Zusagen über Waffenlieferungen in Berlin und Paris geholt.

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Der Kreml kritisiert diese Waffenlieferungen als Einmischung, die zu einer weiteren Eskalation des Kriegs führe. Einen Rückzug seiner Soldaten aus den besetzten Gebieten der Ukraine lehnt Moskau trotz hoher Verluste ab.

Wegen des für Moskau unbefriedigenden Kriegsverlaufs haben sich zuletzt die Spannungen innerhalb des Militärs verschärft; speziell zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Chef der russischen Söldnereinheit Wagner, Jewgeni Prigoschin.

Peskow äußerte sich am Montag daher auch zu Medienberichten, wonach Prigoschin Kyjiw angeboten habe, Stellungen russischer Soldaten im Tausch für einen Rückzug ukrainischer Truppen aus der umkämpften Stadt Bachmut zu verraten. „Das hört sich nach einer weiteren Ente an“, wies Peskow die Spekulationen zurück. (dpa/mg)