Katastrophe für RusslandUS-Geheimdienste legen neue erschreckende Zahlen vor

Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am 19. Dezember 2022 veröffentlichten Foto sind russische Truppen in Belarus zu sehen. Russlands Verluste in der Ukraine sind enorm.

Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums am 19. Dezember 2022 veröffentlichten Foto sind russische Truppen in Belarus zu sehen. Russlands Verluste in der Ukraine sind enorm.

Russlands Verluste beim Versuch der Eroberung von Bachmut sind wohl viel größer als bislang angenommen: US-Geheimdienste legen jetzt neue, erschreckende Zahlen vor.

Russland hat nach Einschätzung von US-Geheimdiensten im Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten schwere Verluste erlitten. Allein seit Dezember seien mehr als 20.000 Soldaten getötet und rund 80 000 verwundet worden, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag in Washington.

Zunächst war nach den Äußerungen unklar geblieben, ob die Geheimdienstinformationen den Krieg in der Ukraine insgesamt oder nur die Schlacht um die umkämpfte Stadt Bachmut widerspiegeln. Ein Vertreter des Nationalen Sicherheitsrates stellte am Dienstag (2. Mai) jedoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur klar, dass sich die Opferzahl auf die Kämpfe in der gesamten Ukraine beziehe. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.

Russland erleidet enorme Verluste, Militär setzt Angriff fort

Nach unbestätigten Angaben aus Kyjiw hat Russland seit Kriegsbeginn im Februar des Vorjahres gar Gesamtverluste von 200.000 Mann in der Ukraine erlitten, wie es am Montag im täglich aktualisierten Lagebericht hieß.

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Dennoch setzt das russische Militär seine Angriffe fort - und die ukrainischen Truppen bereiten ihre Offensive zur Rückeroberung der besetzten Gebiete vor.

Washington: Söldnertruppe Wagner mit hohen Verlusten

Bei etwa der Hälfte der gefallenen Soldaten auf russischer Seite handle es sich um Söldner der Wagner-Truppe, sagte Kirby weiter. Die meisten von ihnen seien russische Strafgefangene gewesen, die ohne ausreichende Kampf- oder Gefechtsausbildung in den Krieg geschickt worden seien, sagte Kirby. Angaben zu den Opfern auf der ukrainischen Seite machte Kirby nicht.

US-Generalstabschef Mark Milley hatte im November von weit mehr als 100 000 getöteten oder verwundeten russischen Soldaten in den ersten acht Kriegsmonaten berichtet. Das Gleiche gelte wahrscheinlich für die ukrainische Seite, sagte er damals in New York.

Russland kontrolliert nach seinem Einmarsch vor über 14 Monaten fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets, einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Bachmut ist seit Monaten Angriffen der russischen Armee und der Wagner-Truppe ausgesetzt. Inzwischen kontrollieren die Angreifer eigenen Angaben nach rund 85 Prozent des Stadtgebietes. (dpa/mg)