Russland spricht nach ZDF-Sendung Drohung aus„Muss auf unsere Parade in Berlin gefasst sein“

Das von der russischen Staatsagentur Sputnik via AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt den stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates und Vorsitzenden der Partei „Einiges Russland“, Dmitri Medwedew, im März 2023.

Das von der russischen Staatsagentur Sputnik via AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt den stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates und Vorsitzenden der Partei „Einiges Russland“, Dmitri Medwedew, im März 2023.

In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius überraschend erklärt, dass in begrenztem Ausmaß durchgeführte militärische Operationen der Ukraine in Russland akzeptabel seien. Der Kreml reagierte – mit erneut drastischen Drohungen.  

„Völlig normal“, so bezeichnete Pistorius die Möglichkeit, dass die Ukraine – in begrenztem Ausmaß – bestimmte Angriffe in Russland durchführt. Es sei, so sagte der Verteidigungsminister am Donnerstagabend bei „Maybrit Illner“, selbstverständlich, dass in einer militärischen Auseinandersetzung auch der Angegriffene ins gegnerische Territorium vorgehe. „Das ist das Normalste der Welt.“ Das tue er dann zum Beispiel, um Nachschubwege zu kappen. 

Pistorius erklärte weiter: „So lange keine Städte, keine Zivilisten, keine zivilen Bereiche attackiert werden, wird man das notgedrungen akzeptieren müssen“.

Russland: Ex-Kremlchef spricht erneut drastische Drohung aus

Auch der Kreml hat die Äußerungen des Ministers zur Kenntnis genommen. Und Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew, seit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine sein wohl schrillstes Sprachrohr, tönte erneut mit Drohungen.

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Auf Twitter wütetet der stellvertretende Vorsitzender des Sicherheitsrates am Freitag (21. April): „Der deutsche Verteidigungsminister hat, ohne groß darüber nachzudenken, etwas über militärische Operationen auf unserem Territorium geplaudert“.

Und weiter: „Er beneidet uns sicher um den Ruhm der Kriegsherren des Dritten Reiches.“

Hier den Tweet ansehen:

Dann fügt er an: „Nun, eigentlich müsste er sich an ein historisches Omen erinnern. Der Deutsche, der Russland angreifen will, muss auf unsere Parade in Berlin gefasst sein.“ 

Den Umstand, dass Russland die Ukraine überfallen hat, lässt Medwedew ebenso außen vor wie die Tatsache, dass Pistorius nie gesagt hat, dass er Russland angreifen wolle. Stattdessen betonte er im ZDF, dass Waffenlieferungen des Westens in einer Art und Weise erfolgten, die klarmache: „Wir haben ein Auge darauf, wie dieser Konflikt ausgetragen wird.“

Medwedew ist schon seit Monaten zu einem der größten Scharfmacher Putins geworden, droht regelmäßig mit dem Atomkrieg, teilt Verschwörungstheorien in den sozialen Netzwerken, alles garniert mit höhnischem Zynismus und extremer Wortwahl. Zuletzt hat er Polen mit „Vernichtung“ gedroht. (mg)