Es sind nicht die Wagner-SöldnerRussland nimmt erste Privatarmee unter Vertrag – Anführer gilt als „Bluthund“

Russland will den Krieg in der Ukraine auf eine neue Ebene hieven. Dabei helfen soll die Privatarmee Achmat. Ihr Anführer ist bekannt als „Putins Bluthund“.

Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben vor dem Hintergrund eines andauernden Streits mit der Söldnertruppe Wagner eine erste Privatarmee unter Vertrag genommen.

Das Dokument sei zwischen dem Ministerium und der Spezialeinheit Achmat unterzeichnet worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde am Montag (12. Juni 2023). Achmat gilt als Privatarmee des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow. Er ist bekannt als „Putins Bluthund“, der vor nichts zurückschreckt, um die Interessen von Russlands Machthaber durchzusetzen.

Russische Söldner-Chefs Kadyrow und Prigoschin zerstritten

Am Wochenende hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, bis zum 1. Juli alle auf Moskauer Seite kämpfenden Privatarmeen unter seine Befehlsgewalt nehmen zu wollen. Vorausgegangen waren monatelange Kompetenzstreitigkeiten mit der Söldnerarmee Wagner des Oligarchen Jewgeni Prigoschin, die für Moskau im Raum der ostukrainischen Stadt Bachmut aktiv war.

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Allerdings hat sich Prigoschin dieser Anweisung schon mit der Begründung widersetzt, dass Verteidigungsminister Sergej Schoigu kaum in der Lage sei, die regulären Truppen ordentlich zu führen.

Kadyrow und Prigoschin galten lange Zeit als Tandem im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und kritisierten gemeinsam Generalstab und Verteidigungsministerium wegen der ihrer Ansicht nach falschen Taktik und eines zu weichen Vorgehens.

Allerdings haben sich Söldnerchef und Tschetschenenführer zuletzt öffentlich zerstritten. Während Prigoschin den Tschetschenen vorwarf, sie seien auf dem Schlachtfeld nicht zu sehen, sondern drehten hauptsächlich Tik-Tok-Videos, machte Kadyrow sein Gegenüber für die hohen russischen Verluste vor Bachmut verantwortlich. (dpa)