„Werden von Waffen Gebrauch machen“Polen reagiert auf „Provokationen“ von Russland und Belarus

Nachdem am Dienstag (1. August 2023) zwei belarussische Helikopter in den polnischen Luftraum eingedrungen waren, rüstet sich Polen an der Ostgrenze.

Nach dem Eindringen zweier belarussischer Hubschrauber in den polnischen Luftraum verstärkt Polen die Überwachung seiner Ostgrenze. „Russland und Belarus erhöhen den Druck an der Grenze, steigern die Zahl ihrer Provokationen und wir müssen uns bewusst sein, dass diese Zahl noch zunehmen wird“, sagte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Donnerstag (3. August 2023).

Die Operationen bestünden darin, „zu destabilisieren, Zweifel, Chaos und Unsicherheit zu säen“ und Polens Partnern die „Schwäche der Ostflanke der Nato“ aufzuzeigen. Morawiecki sagte zudem, Informationen Warschaus zufolge seien zurzeit etwa 4000 Kämpfer der russischen Söldnertruppe Wagner in Belarus stationiert.

Polen verstärkt Überwachung an der Ostgrenze

Nach Angaben von Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak wird die Überwachung an der Ostgrenze insbesondere durch Hubschrauber verstärkt. „Wenn es gerechtfertigt ist, werden die Soldaten von ihren Waffen Gebrauch machen“, sagte er.

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Am Dienstag waren zwei belarussische Helikopter in den polnischen Luftraum eingedrungen. Die polnische Armee dementierte dies zunächst, ehe sie den Vorfall am Abend bestätigte. Die Luftraumverletzung habe in sehr geringer Höhe stattgefunden, was die Erfassung durch Radargeräte erschwert habe.

Das Nato-Mitglied Polen liegt an der Ostflanke des Verteidigungsbündnisses und hat eine gemeinsame Grenze mit Belarus. Polen und andere osteuropäische Nato-Mitgliedstaaten hatten sich besorgt über die potenzielle Bedrohung durch Belarus gezeigt.

Minsk ist eng mit Moskau verbündet. Belarus ist zwar nicht direkt am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt. Es hatte Russland aber erlaubt, belarussisches Staatsgebiet als Ausgangspunkt für seinen Einmarsch in die Ukraine im vergangenen Jahr zu nutzen. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte sich nach dem abgebrochenen Marsch der Wagner-Söldner unter ihrem Chef Jewgeni Prigoschin auf Moskau im Juni zudem bereiterklärt, die Kämpfer aufzunehmen. (afp/eg)