Abo

+++ LIVE +++ Basketball-EM Deutschland-Finale im Ticker

+++ LIVE +++ Basketball-EM Deutschland-Finale im Ticker

Paukenschlag um AfD-TreffenAussteiger packt aus: Brisante Pläne

Blick auf die Villa Adlon. Laut Recherchenetzwerk „Correctiv“ war das Gebäude am 25. November 2023 Tagungsort für ein hochkarätiges Treffen von Rechtsextremen mit unter anderem AfD- und CDU-Politikern.

Blick auf die Villa Adlon. Laut Recherchenetzwerk „Correctiv“ war das Gebäude am 25. November 2023 Tagungsort für ein hochkarätiges Treffen von Rechtsextremen mit unter anderem AfD- und CDU-Politikern.

Ein Aussteiger aus der rechten Szene bricht sein Schweigen und bestätigt die brisanten Pläne des Potsdamer Geheimtreffens.

Politisches Nachbeben in der Affäre um das rechtsextreme Geheimtreffen!

Ein Teilnehmer packt jetzt aus und bestätigt, was die AfD monatelang zu vertuschen versuchte: In einer Potsdamer Villa wurde im November 2023 tatsächlich ein perfider Plan zur sogenannten „Remigration“ geschmiedet.

Der Mann, der die Mauer des Schweigens bricht, ist Erik Ahrens. Einst ein Influencer für die AfD und tief in der rechten Szene vernetzt, hat er nun gegenüber dem Recherche-Netzwerk „Correctiv“ eine eidesstattliche Versicherung abgegeben. Er behauptet, aus der Szene ausgestiegen zu sein. 

Seine Enthüllungen sind erschütternd: Die Planungen liefen auf „ethnische Säuberungen bzw. Vertreibungen“ hinaus! Das schloss laut Ahrens auch deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen ein, die als „nicht-assimiliert“ gelten. Vorgestellt wurde das radikale Konzept von Martin Sellner, dem Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung.

AfD dementiert Berichte

Der zynische Gedanke dahinter: Durch ein Maßnahmenpaket sollte ein derartiger Druck erzeugt werden, dass Menschen mit Migrationshintergrund „freiwillig oder unfreiwillig“ das Land verlassen – egal, ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht.

Damit zerbröselt die offizielle Darstellung der AfD. Die Partei hat die erhobenen Vorwürfe abgeschmettert. Nach den ersten Berichten hatte die AfD beschwichtigt und behauptet, bei der „Remigration“ gehe es lediglich um die Ausweisung straffälliger Einwanderer und Einwanderinnen ohne deutschen Pass. Ahrens’ Aussagen entlarven das nun als massive Verharmlosung.

Besonders brisant: Laut Ahrens war auch ein ranghoher AfD-Politiker Feuer und Flamme für die Pläne. Ulrich Siegmund, Fraktionschef in Sachsen-Anhalt, soll bei dem Treffen angekündigt haben, das Konzept in seinem Bundesland umzusetzen, sobald die AfD an die Macht kommt.

Ulrich Siegmund, Fraktionsvorsitzender der AfD in Sachsen-Anhalt, während eines Interviews.

Ulrich Siegmund, Fraktionsvorsitzender der AfD in Sachsen-Anhalt, soll die Umsetzung der Pläne angekündigt haben. (Archivbild)

Für sieben andere Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Treffens könnte es nun eng werden. Sie hatten in eidesstattlichen Versicherungen bestritten, dass es um die „Remigration“ deutscher Staatsbürger und Staatsbürgerinnen ging.

Da eine falsche eidesstattliche Versicherung strafbar ist, hat „Correctiv“ sie nun erneut um eine Stellungnahme gebeten.

Währenddessen träumt AfD-Politiker Siegmund bereits von der Macht. Er strebt eine Alleinregierung in Sachsen-Anhalt an. Aktuelle Umfragen geben ihm Auftrieb: Einer Befragung von Infratest Dimap zufolge liegt die AfD dort mit 39 Prozent deutlich vor der CDU, die auf 27 Prozent kommt. (red)