Olaf ScholzSituation bei Rede droht zu eskalieren, da platzt ihm der Kragen

Bei einer Wahlkampfveranstaltung wird die Rede von Olaf Scholz durch rechte Demonstranten gestört. Schließlich platzte dem Bundeskanzler der Kragen.

Im Saarland läuft der Wahlkampf in vollen Touren. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ließ es sich am Freitag (18. März) nicht nehmen, die SPD-Spitzenkandidatin, Anke Rehlinger, bei einer Wahlkampfveranstaltung in Neunkirchen zu unterstützen. Doch eine Gruppe von lärmenden Gegendemonstranten überschattete das Geschehen.

Im Saarland wird am 27. März ein neuer Landtag gewählt. Das Saarland mit knapp einer Million Einwohnern wird seit 2012 von einer Großen Koalition unter Führung der CDU regiert. Die CDU stellt seit 1999 den Ministerpräsidenten in dem kleinsten Flächenland Deutschlands.

Olaf Scholz richtete wütende Worte an Demonstranten

Die SPD wirft nun alles in die Waagschale. Zum Endspurt kam sogar Olaf Scholz nach Neunkirchen. Doch die Rede des Bundeskanzlers wurde teilweise lautstark von Querdenkern und Anhängern der Rechten massiv gestört. Schließlich riss Scholz der Kragen und richtete sich direkt an die Demonstranten.

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„Wir müssen für einander einstehen.“ Es sei unsolidarisch, wenn es einem egal sei, ob man andere Leute anstecke. Unter großem Beifall der Mehrheit der Zuhörer fügte er hinzu: „Ich sage: Was für eine unvertretbare Haltung. Freiheit für uns funktioniert nur als Freiheit auch für alle anderen. Und wir müssen das miteinander hinkriegen.“

Scholz zeigte sich froh darüber, dass Deutschland „ziemlich gut“ durch die Corona-Pandemie gekommen sei. „Das haben wir gemeinsam geschafft“, betonte er.

Olaf Scholz: „Da mögen die einen oder anderen schreien wie sie wollen“

Ohne die Debatte über die Einführung einer Impfpflicht direkt zu erwähnen, sagte er in Richtung der lärmenden Gegendemonstranten: „Da mögen die einen oder anderen schreien wie sie wollen: Die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes wissen genau, was zu tun ist. Und das machen wir auch.“

Die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Anke Rehlinger, hatte der Gruppe von Störern zuvor zugerufen: „Wenn Sie so laut für das Impfen geworben hätten, dann bräuchten wir an dieser Stelle vielleicht keine Impfpflicht.“ Ihre Rede war von Trillerpfeifen, Sirenen und „Lügner“-Rufen gestört worden. (jv/dpa)