Dieses Lachen hätte er sich wohl besser verkniffen! Bundeskanzler Olaf Scholz steht eine Woche nach einem Auftritt beim „Kanzlergespräch“ mächtig in der Kritik.

In der vierten Ausgabe am 1. November 2022 im niedersächsischen Gifhorn wurde Scholz von einem Bäcker auf die hohen Energiesparpreise angesprochen – und gab daraufhin eine Anekdote zum Besten, die er wohl besser für sich behalten hätte.

Olaf Scholz lacht über Bürger, der Ofen ausgetauscht hat

„Neulich kam jemand zu mir und sagte: ‚Herr Scholz, ich habe meinen Elektro-Ofen grade auf einen Gas-Ofen umgestellt‘, berichtete der SPD-Bundeskanzler lachend. „Da wusste ich gar nicht, wie traurig ich gucken sollte.“ Die Szene vom Kanzlergespräch sehen Sie hier:

Nun lautet die große Frage natürlich: unglücklicher Lachanfall oder Indiz für die Bürgerferne des Bundeskanzlers? Für Politiker der CDU/CSU ist die Sachlage jedenfalls eindeutig.

CDU/CSU wirft Olaf Scholz nach Lacher Respektlosigkeit vor

Nachdem Ex-CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak die kurze Sequenz aus dem „Kanzlergespräch“ am Sonntagabend auf Twitter veröffentlichte und mit den Worten „Der Bundeskanzler lacht die Menschen aus“ versah, sprangen nach und nach weitere Parteikollegen auf den Anti-Scholz-Zug auf:

• „Die SPD-Bubble bekommt Schnappatmung, weil dieses Video verbreitet wird. Warum? Weil es zeigt, dass Scholz die Ängste von Betrieben und Bürgern nicht ernst nimmt. Der Bundeskanzler lacht die Menschen aus. In der größten Krise unseres Landes seit Jahrzehnten“, schrieb Alexander Dierks, Generalsekretär der CDU Sachsen.
• Der Vorsitzende der CDU Thüringen, Mario Vogt, twitterte: „Respektlos. Für die Sorgen, für die Probleme und Ängste der Bürger hat der Bundeskanzler Scholz zwar keine Lösungen parat, aber Häme dafür schon.“
• Die CSU schimpfte: „Viele haben aktuell in unserem Land große Sorgen. Und was macht Bundeskanzler Scholz? Er lacht darüber. Das ist unanständig und zeigt, wie egal wir Bürgerinnen und Bürger der Bundesregierung sind.“

Außerdem schob die Partei noch eine Aufforderung zur Entschuldigung an den Bundeskanzler hinterher. Der hat sich bislang allerdings noch nicht geäußert.

Nachdem Ex-Unions-Kanzlerkandidat im vergangenen Jahr während eines Besuchs der überfluteten Gebiete an unpassender Stelle gelacht hatte und daraufhin mitten im Bundestags-Wahlkampf extrem in den Umfragen abgerutscht war, dürfte ein offizielles Statement aber aller Voraussicht nach noch kommen.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit hat sich derweil bereits geäußert. Er teilte ein längeres Video der Fragestunde und schrieb dazu: „Wenn ich angesichts kursierender Kurzclips mit etwas Kontext aushelfen darf, dann entlarvt sich manch künstliche Empörung als peinliche Meinungsmache: Der Bundeskanzler sprach in Gifhorn gerade über die Absurdität der Notlage und unsere Hilfen.“ (sal)