Wut zum Oktoberfest-StartGrünen-Politikerin sorgt mit Nazi-Post im Zelt für Wirbel

Das Oktoberfest hat begonnen – und damit der Ansturm aus aller Welt. Allerdings geht auch bei den politischen Wiesn ein anderer Sturm weiter: Eine Grünen-Politikerin sorgt mit ihrer Nazi-Anspielung im Zelt für Wirbel. 

Herrlicher hätte das Oktoberfest am Samstag (16. September) gar nicht starten können: Bei Sonne und wolkenlosem Himmel hat in München das größte Volksfest der Welt begonnen. Die erste Maß Bier ging (natürlich) an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Böllerschüsse verkündeten den Start des Volksfestes – und des Bierausschanks.

Auch er ist mit dabei: Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Er wird nach eigenen Angaben derzeit so oft um Selfies gebeten, „wie noch nie“. Auch in München beim Wiesn-Anstich im Schottenhamel wurde er immer wieder nach Fotos mit Oktoberfest-Besucherinnen und -Besuchern gefragt.

Oktoberfest mit Aiwanger: Grünen-Politikerin sorgt mit Post für Wirbel

Eindrücke, wonach CSU-Politiker sich eher nicht gemeinsam mit Aiwanger auf der Wiesn zeigen wollten, kommentierte der stellvertretende bayerische Ministerpräsident so: „Ob ein CSUler mit mir auf ein Foto will oder nicht“, das interessiere ihn weniger. „Wichtig ist, dass die Leute ein Selfie machen wollen.“

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Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, macht im Schottenhamel ein Selfie mit Gästen.

Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler, macht im Schottenhamel ein Selfie mit Gästen. 

Auch eine andere Politikerin machte ein Bild mit ihm – jedoch ohne sein Wissen. Grünen-Stadträtin und Digital-Referentin Laura Sophie Dornheim, die vor einigen Monaten wegen eines Stillfotos für Aufsehen sorgte, postete ein Selfie aus der Ratsbox in ihrer Instagram-Story. Aiwanger ist dort im Hintergrund zu sehen, dazu schreibt sie: „Nächstes Jahr pack ich mir nen ,Nazis raus’ Button ans Dirndl.“ 

Oktoberfest im München: Causa Aiwanger bleibt das große Thema

Aiwangers Reaktion, nachdem er den Post auf Instagram gesehen hatte, laut „Bild“: „Soll’s machen.“ CSU-Stadtrat Manuel Pretzl sagte: „Wir haben keine Nazis in der Ratsbox. Das kann sie sich sparen!“ Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) kommentierte: „Meinungsfreiheit – aber schade …“

Aiwanger war in den vergangenen Wochen in die Schusslinie geraten, nachdem bekanntgeworden war, dass er in seiner Zeit als Gymnasiast ein antisemitisches Flugblatt in seiner Schultasche mit sich geführt hatte. Er bestreitet die Autorenschaft für die Hetzschrift, bekannt dazu hat sich sein Bruder.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwanger trotz heftiger Kritik im Amt belassen, die CSU will die Koalition mit den Freien Wählern auch nach der Landtagswahl am 8. Oktober fortführen. (dpa/mg)