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„Alternativlos“Der Umwelt zuliebe: Lidl krempelt Sortiment radikal um

Während der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin hat Lidl-Chefeinkäufer Christoph Graf eine große Neuerung bekannt gegeben: Bis 2025 wird das Sortiment des Discounters massiv umgekrempelt.

von Steven Salentin (sal)

Auch oder besonders als Lebensmittelhändler muss man sich den herrschenden Umständen immer wieder anpassen. Aktuell ein großes Thema: die Ressourcenknappheit.

Lidl ist sich seiner Verantwortung dahingehen offensichtlich bewusst: Der Discounter will sein Sortiment erheblich umkrempeln: weg von tierischen, hin zu pflanzlichen Proteinen. Bedeutet: weniger Fleisch, mehr Alternativen.

Lidl krempelt Sortiment um – „weil es keinen zweiten Planeten gibt“

Apropos Alternativen: Ein solcher Wandel ist für Christoph Graf, Lidl-Chefeinkäufer für den deutschen Markt, „alternativlos“, wie er der „Lebensmittel Zeitung“ am Rande der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin sagte. „Weil es keinen zweiten Planeten gibt.“

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Wir bräuchten „auf der ganzen Welt eine bewusstere Ernährung, um uns in unseren planetaren Grenzen zu ernähren“, erklärte Graf – also so, dass die Ressourcen der Erde für zehn Milliarden Menschen reichen.

Es ist also ein Spagat, den Lidl plant – zwischen Ökonomie und Ökologie. Sicherlich keine einfache Entscheidung, denn zumindest kurzfristig dürfte die jüngste Marke von knapp über 100 Millionen Euro Umsatz mit dem Vorhaben nicht erreicht werden.

Dieser Tatsache ist sich Graf bewusst, schaut aber dennoch positiv in die Zukunft, in der seiner Meinung nach sogar ein Wettbewerbsvorteil winkt: „Ich glaube, dass die jüngere Generation froh ist, wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen.“ Und: „Wenn wir von unseren Kunden anders wahrgenommen werden, dann bietet uns dies ein Differenzierungsmerkmal.“ Das Kerngeschäft dürfe aber dennoch nicht vernachlässigt werden.

Lidl will Anteil pflanzlicher Proteine bis 2025 kontinuierlich erhöhen

Wie genau die Verteilung im Lidl-Sortiment in Zukunft aussehen soll, ist noch nicht festgelegt – zunächst müsse der Ist-Zustand analysiert werden. Eine grobe Zeitplanung gibt es aber bereits: Bis 2025 soll der Anteil pflanzlicher Proteine „kontinuierlich erhöht“ werden.

Mit bewährten Vermarktungsformaten in Kombination mit Themenwochen, wolle man der Kundschaft den Wandel im Sortiment vorstellen – ohne dieser ihre Ernährungsweise vorzuschreiben. „Wir versuchen stattdessen, unsere Kunden zu motivieren“, erläuterte Graf.

Entsprechende Trends seien ohnehin schon erkennbar. Graf sieht darin große Chancen für den Einzelhandel: „Ein Schnitzel ist ein Schnitzel. Da können sie nicht viel verändern. Aber bei den Ersatzprodukten, da hat sich sensorisch sehr viel getan.“

Mit dem Schritt hin zu mehr pflanzlichen Proteinen wolle Lidl nicht nur die Lieferanten motivieren, sondern auch die Konkurrenz: „Unser Ziel ist nicht nur, Lidl beim Kunden positiv dastehen zu lassen, sondern wir wollen etwas verändern. Wenn andere auf diesen Zug aufspringen, ist das leichter. Wenn wir alleine sind, ist es manchmal kompliziert.“

Europa und die Welt schaue auf Deutschland, ist sich der Einkäufer sicher. Es wird spannend zu sehen sein, wie der restliche Einzelhandel auf solche Aussagen und die Fleisch-Pläne im Hause Lidl reagiert.