Skandal um Tweet zu toten KindernBildungsministerin Prien zieht drastische Konsequenzen

Karin Prien (hier im Januar 2022) hat sich zu einem drastischen Schritt entschlossen.

Karin Prien (hier im Januar 2022) hat sich zu einem drastischen Schritt entschlossen.

Karin Priens Aussagen zu tödlichen Covid-Erkrankungen bei Kindern hat auf Twitter einen regelrechten Shitstorm aufgelöst. Jetzt hat die Bildungsministerin Konsequenzen aus dem Skandal gezogen.

Nach Wirbel über eine Äußerung auf Twitter hat die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, ihren Account in dem Dienst deaktiviert.

„Ich nehme mir einige Wochen Zeit, um darüber nachzudenken, ob und wie ich Twitter als Medium weiter zur Kommunikation nutze“, begründete die CDU-Politikerin am Montag, 14. Februar 2022, diesen Schritt.

Karin Prien überlegt, wen sie via Twitter erreichen will

Bei ihren Terminen im Land, in den Schulen, mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedenster Interessen erlebe sie eine andere Kultur.

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„Auch kritisch und mit anderen Vorstellungen von den richtigen Lösungen, aber zivilisiert und mit Respekt im Umgang und an guten Lösungen interessiert.“ Wer sie erreichen wolle, dem stehe sie weiter über viele Wege zur Verfügung.

Karin Prien sorgt auf Twitter auf Aufregung: „Kinder sterben“

Auf Twitter hatte zuvor eine Äußerung der KMK-Präsidentin im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie für Aufregung gesorgt. Eine Nutzerin schrieb dort: „Wir haben in den letzten 4 Wochen 17 tote Kinder gehabt. 17 - in VIER Wochen. Und es geht immer schneller. Bis Oktober 21 hatten wir 27 tote Kinder, seit Oktober 38. Also in 4,5 Monaten mehr als in 18 Monaten. Insgesamt sind 65 Kinder verstorben. FÜNFUNDSECHZIG“.

Darauf antwortete Prien am Freitagabend: „Bitte differenzieren: Kinder sterben. Das ist extrem tragisch. Aber sie sterben mit COVID_19 und nur extrem selten wegen COVID_19.“ Viele Eltern mit Kindern, die unter Vorerkrankungen leiden, gingen an die Decke und äußerten ihren Unmut via Twitter öffentlich.

Auf Priens Antwort folgten aber auch zahlreiche teils beleidigende Reaktionen. Viele Twitterer warfen der Politikerin Empathielosigkeit vor und verlangten eine Entschuldigung. Der Hashtag #Prienruecktritt trendete einen ganzen Tag lang. (dpa)