Live-TV in ItalienGesundheitsminister Lauterbach in der Schusslinie: „Bleib zu Hause“

Ein Twitter-Beitrag des Gesundheitsministers Karl Lauterbach kommt in Italien gar nicht gut an. Lauterbach muss herbe Kritik einstecken.

von Eva Gneisinger (eg)

In Italien wird scharf geschossen: Zielscheibe der öffentlichen Läster-Attacke ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60), der mit einem Twitter-Post zu der aktuellen Hitzewelle in Italien offenbar für Verärgerung sorgt.

Einer fühlte sich von Karl Lauterbach besonders auf den Schlips getreten: Andrea Giambruno (42), Lebenspartner von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (46) wetterte in seiner TV-Sendung „Diario del Giorno“ am Mittwoch (26. Juli 2023) öffentlich gegen Lauterbach.

Mann von Italiens Ministerpräsidentin schießt öffentlich gegen Lauterbach

Was Giambruno so auf die Palme brachte? Der Gesundheitsminister stellte angesichts der hohen Temperaturen in seinem Twitter-Beitrag die Zukunft Italiens als Urlaubsregion infrage – und das, obwohl er selbst in Italien urlaubte.

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Aus Bologna hieß es am 13. Juli 2023 von Lauterbach: „Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weitergeht, werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben. Der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende.“

Hier siehst du den Twitter-Beitrag von Karl Lauterbach:

Für Giambruno brachte er damit das Fass zum Überlaufen. „Seit 20 bis 30 Jahren müssen uns die Deutschen irgendwie erklären, wie man lebt. Und wenn es dir nicht passt, bleib zu Hause. Merkel ist hier, er ist immer hier. Wenn es dir nicht passt, bleib zu Hause. Du bist im Schwarzwald, dir geht es doch gut, oder?“, so der Journalist und TV-Moderator in der Sendung am Mittwoch.

Bereits vergangene Woche reagierten italienische Politikerinnen und Politiker auf Lauterbachs Beitrag – jedoch um einiges freundlicher als Andrea Giambruno, wie die „Bild“ berichtete.

„Ich danke dem deutschen Gesundheitsminister dafür, dass er Italien als Reiseziel gewählt hat, das ja schon immer das bevorzugte Urlaubsziel seiner Landsleute war. Und natürlich freuen wir uns darauf, ihn auch in Zukunft wieder begrüßen zu dürfen“, äußerte sich Italiens Tourismusministerin Daniela Santanchè.

Laut des Präsidenten des italienischen Tourismusverbandes Fiavet, Giuseppe Ciminnisi, sei Lauterbachs These „schwer objektiv zu beweisen“. Zu den Beschimpfungen durch Giambruno im italienischen Fernsehen äußerte sich Lauterbach bislang nicht.