Gasverbrauch zu hochBundesnetzagentur warnt: „Dann wird es kritisch“

Ein Mann dreht in einer Wohnung am Thermostat einer Heizung.

Wenn die Temperaturen sinken, steigt der Gasverbrauch. Die Bundesnetzagentur warnt Verbraucherinnen und Verbraucher. Unser Symbolbild wurde am 4. Oktober 2021 aufgenommen.

Die Temperaturen sinken und der Gasverbrauch steigt. Die Bundesnetzagentur hat nun erneut eine Warnung ausgesprochen.

Die Temperaturen sinken. Bei vielen steigt damit die Bereitschaft, die Heizung aufzudrehen. Doch die Bundesnetzagentur warnt: Viele Bürgerinnen und Bürger verbrauchen derzeit mehr Gas als erwartet.

Daher hat der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, die Bevölkerung nochmals eindringlich zum Gassparen aufgefordert. „Trotz der Kälte meine Bitte: Gehen Sie achtsam mit dem Gasverbrauch um“, sagte er am Mittwoch (14. Dezember 2022) im ZDF-„Morgenmagazin“.

Bundesnetzagentur warnt: Einsparziele würden nicht erreicht

Der Dezember könnte einer der kältesten der vergangenen zehn Jahre werden und der Füllstand der Speicher habe am Montag einen ganzen Prozentpunkt verloren. „Das sollte jetzt ein Ausreißer bleiben.“

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In beiden Sektoren – sowohl in der Wirtschaft als auch bei den Privathaushalten – würden derzeit nicht die Einsparziele erreicht, „die wir uns vorgenommen haben“, fuhr Müller fort. „Kritisch wird es dann werden, wenn wir über den ganzen Winter hinweg nicht die minus 20 Prozent an Einsparungen erreichen würden.“

Vor allem im privaten Bereich werde derzeit wieder mehr Gas verbraucht als gehofft, sagte Müller im ZDF. Das habe auch mit den Temperaturen zu tun – daher heiße es: „achtsam sein mit den Heizungen in den eigenen vier Wänden.“ Es müsse nicht immer jeder Raum geheizt werden.

Eine Mangellage sei aber nicht zu erwarten. „Davon sind wir sehr, sehr weit entfernt“, sagte Müller. Die Speicher seien noch immer über 92 Prozent gefüllt. „Da hat Deutschland wirklich gut vorgesorgt.“ Dennoch dürfe sich der derzeit hohe Verbrauch „im Januar und Februar nicht fortsetzen“.

Es sei wichtig, mit den Sparanstrengungen nicht nachzulassen und den ganzen Winter durchzuhalten, mahnte Müller im „Tagesspiegel“-Interview. Ein Risiko wäre ein bitterkalter Winter und eine langanhaltende Kältewelle. „Bei Temperaturen von minus zehn Grad schießt der Gasverbrauch in die Höhe.“ (dpa/ls)