Israel das Segelschiff von Gaza-Aktivisten um die Schwedin Greta Thunberg in der Nacht gestoppt. Die Gruppe will sich davon nicht abschrecken lassen – und kündigt weitere Aktionen an.
Gaza-Aktivisten gestopptThunberg & Co. kündigen an: „Wir werden erneut in See stechen“

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Klimaaktivisten Greta Thunberg strahlt. Ihr wird auf der „Selfie-Yacht der Promis“ ein Sandwich angeboten.
Die Aktivistengruppe um Greta Thunberg will sich vom Stopp ihres Segelschiffs auf dem Weg zum Gazastreifen durch Israel nicht entmutigen lassen. „Wir werden wieder segeln. Wir lassen uns nicht abschrecken. Wir werden erneut in See stechen. Wir werden nicht aufhören, bis die Blockade endet und Palästina frei ist“, teilte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition am Montag (9. Juni 2025) mit.
In der Nacht hatte Israels Militär das Schiff „Madleen“ der Aktivisten mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen kurz vor ihrem Ziel gestoppt. Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte Israels Außenministerium mit.
Bündnis kritisiert Israel scharf
Thunberg war mit elf weiteren Aktivisten vor gut einer Woche von Sizilien aus in See gestochen, um mit der „Madleen“ Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter in den Gazastreifen zu bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage in dem dicht besiedelten Küstengebiet mit etwa zwei Millionen Bewohnern richten.
Das Bündnis bezeichnete Israels Aufhalten des Segelschiffs als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“. Die Aktivisten argumentieren, Israel müsse ungehinderten humanitären Zugang zu dem Küstenstreifen gewährleisten.
Das israelische Außenministerium erklärte hingegen, die Zone vor dem Gazastreifen sei im Rahmen der seit 2007 geltenden Seeblockade für nicht autorisierte Schiffe gesperrt. Daher sei die „Madleen“ gestoppt worden.
Es ist bisher unklar, wann die Aktivisten die israelische Küste erreichen und in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Bei ähnlichen Aktionen in der Vergangenheit wurden die Aktivisten direkt über den internationalen Flughafen Ben Gurion unweit der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv abgeschoben.
Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, er habe die Armee angewiesen, der Gruppe zunächst Videoaufnahmen der Gräueltaten der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 zu zeigen. „Es ist angebracht, dass die Antisemitin Greta und ihre Freunde die Hamas-Anhänger genau sehen, wer die Hamas-Terrororganisation ist, die sie unterstützen und für die sie agieren“, so Katz. (dpa)