Galeria Karstadt KaufhofBrisante Mail durchgesickert: Es könnte schlimmer werden als bisher angenommen

Das Karstadt-Stammhaus in der Innenstadt von Wismar: Galeria will offenbar bis zu 90 Filialen schließen, wird ein internes Schreiben zitiert.

Das Karstadt-Stammhaus in der Innenstadt von Wismar: Galeria will offenbar bis zu 90 Filialen schließen, wird ein internes Schreiben zitiert.

Eigentlich soll es erst frühestens im Januar Klarheit darüber geben, wie es mit den Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof weitergehen soll. Ein Drittel der Läden soll dichtmachen – welche, ist bislang unklar. Nun zitiert ein Bericht aus einem internen Dokument, das nun offenbar deutlich mehr Schließungen erwartet.

Wie geht es weiter mit Galeria Karstadt Kaufland? Die deutsche Warenhauskette kämpft weiter ums Überleben. Ende Oktober hat das Unternehmen zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. 

Um das Unternehmen zu retten, soll das Filialnetz deutlich verkleinert werden: Mindestens ein Drittel der 131 Filialen soll schließen, hat Chef Miguel Müllenbach bereits angekündigt, auch betriebsbedingte Kündigungen seien geplant. Noch im November war von mindestens 40 Filialen die Rede, die schließen sollen – einem internen Bericht zufolge könnten es aber deutlich mehr sein. 

Galeria Karstadt Kaufhof: Internes Dokument nennt 90 Geschäfte

Wie die „Lebensmittelzeitung“ mit Verweis auf eine Mail des Gesamtbetriebsrats an die Beschäftigten berichtet, könnte es bis zu 90 Geschäfte treffen. Dies sei aus den bisherigen Gesprächen mit der Arbeitgeberseite hervorgegangen, heißt es in dem Bericht der Branchenzeitung.

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Außerdem sei in dem Schreiben von einem weiteren Personalabbau von bis zu 30 Prozent in den Filialen die Rede, die Galeria Karstadt Kaufhof weiterbetreiben wolle. Die Personalkostenquote solle um drei Prozent unter den heutigen Durchschnitt gesenkt werden. Insgesamt hat Galeria noch etwa 17.000 Beschäftigte. Auf Anfrage der Branchenzeitung hat das Unternehmen keine konkreten Zahlen genannt, verwies auf die laufenden Verhandlungen. Es seien demnach noch keine Entscheidungen gefallen.

Der Gesamtbetriebsrat sei aber alarmiert, heißt es im Bericht weiter, in der Mail an die Beschäftigten sei davon die Rede, dass das Management im Service Cent gar die Hälfte des Personals abbauen wolle, das Facility-Management könne gekürzt werden, der Reisebereich und die Mitarbeitenden dort in eine eigene Gesellschaft überführt.

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Die Pläne seien vom Betriebsrat scharf kritisiert worden: „Es sind die gleichen Maßnahmen wie immer, nur in einer wesentlich härteren Form.“ Die Kernfrage, warum Menschen bei Galeria einkaufen sollten, sei nicht beantwortet. 

Zuletzt hat Galeria Karstadt Kaufhof die Chefetage verkleinert, zwei Top-Manager gingen von Bord. Chef Miguel Müllenbach übernahm zusätzlich zu seinen bisherigen Bereichen die Verantwortung für das Schlüsselressort Einkauf. Die Aufgaben werden auf drei verbliebene Mitglieder der Geschäftsführung verteilt. (mg)