„Fridays for Future“-DemoSkurrile Auftritt-Absage wegen Frisur – jetzt spricht Sängerin Klartext

Zahlreiche Menschen nehmen vor dem Hauptbahnhof an einer Demonstration gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine teil. Die Organisation Fridays for Future geht an diesem Donnerstag weltweit auf die Straße, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden und um gegen den Angriff Russlands auf das Land zu protestieren.

Der Auftritt einer Sängerin auf einer „Fridays for Future“-Demo wurde gekippt. Schuld ist ihre Frisur. Das Symbolfoto zeigt eine FFF-Demo am 3. März 2022 in Berlin.

Ronja Maltzahn wollte auf einer „Fridays for Future“-Demo für den Frieden singen. Doch der Auftritt wurde gekippt. Schuld ist ihre Frisur. Jetzt meldete sich die Sängerin bei ihren Fans.

Die wegen ihrer Dreadlocks von Fridays for Future ausgeladene Musikerin Ronja Maltzahn will weiter mit der Klimaschutzbewegung in Kontakt bleiben.

„Ich möchte dieses Thema in keinster Weise ausarten lassen in eine Art Shitstorm oder in irgendeine Art von Schlechtmachung dieser Organisation“, sagte die 28-Jährige in einem am Mittwochabend (23. März 2022) veröffentlichten Instagram-Video.

Ronja Maltzahn weiter: „Ich freue mich auch darüber, nächste Woche noch einmal ausführlicher ins Gespräch zu kommen, strukturierter, mit dieser Organisation. Denn eigentlich ist Fridays for Future eine Organisation, von der ich eine Menge halte.“

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„Fridays for Future“ kippen Ronja Maltzahn Auftritt

Die Klima-Schützenden hatten einen geplanten Auftritt der Musikerin in Hannover abgesagt, weil sie sich als weiße Frau mit Dreadlocks, ein Widerstandssymbol schwarzer Menschen, angeeignet habe, ohne sich mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen zu müssen.

Wenn sie sich die Dreadlocks abschneide, sei ein Auftritt aber möglich. Maltzahn bezeichnete die Absage in ihrem Video als „sehr schade“ und verwies auf den multikulturellen Hintergrund ihrer Band. Mit ihrer Musik wolle sie „für Toleranz, für Gender Equality und für Frieden“ einstehen.

„Fridays for Future“ entschuldigt sich für „eher unsensiblen Tonfall“

Eine Vertreterin von Fridays for Future habe sich jedoch schon in einem persönlichen Gespräch für den „eher unsensiblen Tonfall“ entschuldigt, sagte Maltzahn.

Dafür sei sie dankbar. Die Musikerin warb zudem für eine reflektierte und respektvolle Diskussion über die Frage, wo Diskriminierung anfange und aufhöre. Das sei ein Thema, „wo es total entscheidend ist, mit wie viel Kontext wir uns begegnen“, sagte sie. (dpa)