Es ist ein herzzerreißender Moment im Europäischen Parlament, als Roman Oleksiv (11) von einem russischen Raketenangriff berichtet, bei dem er seine Mutter verlor.
Herzerreißende Szenen im EU-ParlamentDolmetscherin bricht plötzlich in Tränen aus
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Putins Bombe fiel am 14. Juli 2022 auf ein Krankenhaus in Winnyzja. Roman Oleksiv war damals acht Jahre alt, als seine Mutter bei dem Angriff getötet wurde. Der Junge selbst wurde lebensgefährlich verletzt, erlitt schwere Verbrennungen.
Im Europäischen Parlament schilderte der heute 11-Jährige diese schrecklichen Momente, berichtete von den letzten Augenblicken, in denen er sich von seiner Mutter verabschiedete.
Die Dolmetscherin, die neben ihm vom Ukrainischen ins Englische übersetzte, brach während seiner Schilderungen in Tränen aus (oben im Video).
„Es war das letzte Mal, als ich meine Mutter gesehen habe. Das letzte Mal, dass ich ihr Lebewohl sagen konnte“, erklärte der Junge vor dem Parlament. An diesem Punkt brach die Dolmetscherin in Tränen aus, ein Kollege musste einspringen, um die Worte ins Englisch zu übersetzen.
„Ich konnte ihr Haar berühren und mich von ihr verabschieden“
Roman Oleksiv beschrieb daraufhin, wie seine Mutter unter den Trümmern begraben wurde. Nur ihr Haar war noch zu sehen. „Ich konnte ihr Haar berühren und mich von ihr verabschieden“, erklärte er vor dem Parlament weiter.
Roman sprach zu den Abgeordneten im Zuge einer Präsentation des preisgekrönten Kurzfilms „Romchyk“, der das Schicksal ukrainischer Kinder inmitten des Krieges zum Thema macht. Er wurde von Studierenden des Goldsmiths College der Universität London erstellt und basiert auf dem Schicksal von Roman Oleksiv. Auch im Vatikan wurde er bereits vorgeführt. „Romchyk“ ist der Spitzname für Roman.
Roman Oleksiv selbst erlitt schwere Verbrennungen nach dem Angriff, lag mehr als 100 Tage lang im Koma. Er wurde nach Deutschland gebracht und dort von Spezialistinnen und Spezialisten behandelt, insgesamt 35 OPs wurden bei ihm durchgeführt. Als er aufwachte, hatte der Junge Gips an allen vier Gliedmaßen und auch am Kopf.
Die Ärztinnen und Ärzte hatten Roman Oleksiv gesagt, er würde vielleicht nie wieder laufen können. Doch der Junge kämpfte sich zurück ins Leben. Sein großer Traum: ein erfolgreicher Tänzer zu werden. Er und sein Vater leben heute wieder in der Ukraine. Die Leidenschaft für den Gesellschaftstanz gebe ihm Halt in schweren Zeiten, erklärt er.
„Ich möchte Ihnen sagen, dass wir gemeinsam stark sind und dass Sie niemals aufgeben sollten und dass wir weiterhin ukrainischen Kindern helfen müssen. Danke“, so lautete seine Botschaft an das Parlament.

