Erdogan mit überraschender Telefon-AnkündigungBald doch Durchbruch bei Finnlands Nato-Beitritt?

Auf diesem von der türkischen Präsidentschaft zur Verfügung gestellten Bild spricht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Pressekonferenz am 20. Mai in Istanbul.

Auf diesem von der türkischen Präsidentschaft zur Verfügung gestellten Bild spricht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Pressekonferenz am 20. Mai in Istanbul.

Kommt jetzt doch Bewegung in die türkische Blockade der Nato-Beitritte von Finnland und Schweden? Erdogan erklärte, mit dem Nato-Generalsekretär telefonieren zu wollen. Auch mit Finnland wolle er sprechen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird am Samstag (21. Mai) wegen seiner Blockadehaltung gegen einen Nato-Beitritt von Finnland und Schweden mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefonieren. Er werde am Samstag mit den Finnen und Briten reden und „danach werden wir auch mit dem Generalsekretär der Nato sprechen“, teilte Erdogan am Freitag mit.

„Wir setzen die Telefondiplomatie fort“, betonte der türkische Staatschef.

Wird es einen Durchbruch geben? Erdogan jedenfalls bekräftigte vor den Telefonaten noch seine ablehnende Haltung gegenüber einem Nato-Beitritt der beiden nordischen Länder. „Wir können nicht ‚Ja‘ sagen“ zu Schweden und Finnland, wiederholte Erdogan. Er wirft Finnland und Schweden eine zu laxe Haltung gegenüber „Terrororganisationen“ wie der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sowie den Stopp von Waffenlieferungen an die Türkei vor.

Erdogan verzögert Nato-Beitritt von Schweden und Finnland

Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatten Schweden und Finnland nach jahrzehntelanger militärischer Neutralität eine Kehrtwende vollzogen und sich für einen Nato-Beitritt entschieden. Ursprünglich hatte die Nato gehofft, die Botschafter der 30 Mitgliedsländer könnten die Einladung an Finnland und Schweden nach dem Beitrittsantrag sehr schnell aussprechen. Erdogan verzögert den Prozess nun. (afp/mg)