Wende in der EnergiekriseRussland dreht den Gas-Hahn wieder auf – aber es gibt eine Einschränkung

Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1 und der Übernahmestation der Ferngasleitung OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung).

Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1 und der Übernahmestation der Ferngasleitung OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung) am 8. Juli 2022 in Lubmin, Mecklenburg-Vorpommern.

Russland will den Gas-Hahn nach den Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 wieder aufdrehen – es gibt allerdings einen Haken.

Unerwartete Wende in der Energiekrise: Nach den Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 will Russland den Gas-Hahn wieder aufdrehen – allerdings nicht voll.

Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, werden die russischen Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 nach der zehntägigen Wartung am Donnerstag (21. Juli 2022) wieder aufgenommen.

Die Pipeline war am 11. Juli unterbrochen worden, die EU-Kommission hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass der Betrieb anschließend wieder aufgenommen werde.

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Der Haken: Die Auslieferungen sollen in genau dem gleichen Ausmaß kommen, wie vor der Wartung. Zu diesem Zeitpunkt waren die Lieferungen bereits auf 40 Prozent der Gesamtkapazität gedrosselt worden. Gazprom und Nord Stream 1 haben sich bislang noch nicht geäußert.

Nur wenige Stunden zuvor äußerte sich die EU, dass sie nicht davon ausgehe, dass die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach ihrer zehntägigen Wartung wieder in Betreib geht. Das berichtete das „Wall Street Journal“ mit Verweis auf EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn. „Wir arbeiten mit der Annahme, dass sie nicht wieder in Betrieb geht“, sagte Hahn demnach vor Journalisten und Journalistinnen in Singapur.

Die EU-Kommission erklärte daraufhin, dass der neu-erarbeitete Gasnotfallplan der EU auch das Szenario vorsehe, wenn die Lieferungen aus Russland ganz ausblieben. „Wir stellen unsere Pläne zur Vorbereitung auf den Winter auf die Grundlage des schlimmstmöglichen Szenarios“, sagte ein Sprecher am Dienstag (19. Juli). (gr)