Krieg in der UkraineZahl der Geflüchteten weltweit steigt dramatisch an

Vor allem Frauen und Kinder flüchten vor dem Krieg in der Ukraine und kommen über den Grenzübergang in die Slowakei.

Geflüchtete aus der Ukraine an der Grenze der Slowakei

Das UN-Flüchtlingswerk kommt zu einem schockierenden Ergebnis nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine.

Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine am 24. Februar 2022 sind mehr als sechs Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Die meisten sind in Nachbarländer, wie Polen, Moldawien oder Rumänien geflohen. Aber auch viele sind nach Deutschland gekommen.

Auch in vielen anderen Regionen dieser Welt gibt es viele Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen. Insgesamt hat es noch nie so viele vertriebene Menschen weltweit gegeben. Der UNHCR hat eine neue Höchstmarke von Geflüchteten gemeldet. UNHCR-Chef Grandi äußerte sich dazu und appelliert, dass die erschütternde Höchstmarke ein Weckruf sein muss.

Krieg in der Ukraine lässt Zahl der Geflüchteten auf Rekordhoch steigen

Russlands Krieg in der Ukraine hat zu einem deutlichen Anstieg der Vertriebenen weltweit geführt. „Die Zahl der Menschen, die gezwungen sind, vor Konflikten, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Verfolgung zu fliehen, hat zum ersten Mal in der Geschichte die erschütternde Marke von 100 Millionen überschritten“, erklärte das UN-Flüchtlingswerk am Montag. Dies entspreche mehr als einem Prozent der Weltbevölkerung.

„Es ist ein Rekord, der niemals hätte erreicht werden dürfen“, erklärte UNHCR-Chef Filippo Grandi. „Dies muss ein Weckruf sein, um zerstörerische Konflikte zu lösen und zu verhindern, Verfolgung zu beenden und die Ursachen zu bekämpfen, die unschuldige Menschen zur Flucht zwingen.“

Nach Äthiopien, Nigeria und Afghanistan, jetzt auch noch Ukraine

Bis Ende 2021 war die Zahl der Vertriebenen weltweit nach UN-Angaben auf 90 Millionen gestiegen. Maßgeblich verantwortlich seien die Konflikte in Äthiopien, Burkina Faso, Myanmar, Nigeria, Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo. Hinzu komme nun der Krieg in der Ukraine, erklärte das UNHCR. Dort „(wurden) in diesem Jahr acht Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben, zudem wurden mehr als sechs Millionen Fluchtbewegungen aus der Ukraine registriert“.

Grandi hob die „internationale Reaktion auf die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, als „überwältigend positiv“ hervor. „Das Mitgefühl ist lebendig und wir brauchen eine ähnliche Mobilisierung für alle Krisen auf der Welt.“ Letztlich sei humanitäre Hilfe aber nicht die Antwort. Es brauche vor allem „Frieden und Stabilität, damit unschuldige Menschen nicht gezwungen sind, zwischen akuter Gefahr im eigenen Land oder gefährlicher Flucht und Exil zu wählen“. (afp)