Corona-Lage eskaliertKarl Lauterbach erklärt verheerenden Mechanismus – er sieht nur einen Ausweg

Karl Lauterbach (hier am 11.3.2022 mit Lothar Wieler) hat sich erneut zu den Corona-Zahlen zu Wort gemeldet.

Karl Lauterbach (hier am 11.3.2022 mit Lothar Wieler) hat sich erneut zu den Corona-Zahlen zu Wort gemeldet.

Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich zunehmend zu. Karl Lauterbach hat erneut das Wort ergriffen. Der Bundesgesundheitsminister sieht nur einen Ausweg.

von Jan Voß (jv)

Karl Lauterbach hat sich erneut zur angespannten Corona-Lage zu Wort gemeldet. Am Sonntag (13. März) reagierte der Bundesgesundheitsminister auf Twitter zu der im europäischen Vergleich aktuell besonders starken Verbreitung von Corona in Deutschland. Er machte auf einen verheerenden Mechanismus aufmerksam.

Deutschland habe jetzt die höchste Corona-Inzidenz in Europa, so Lauterbach am Sonntag unter Verweis auf Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO auf Twitter. „Tendenz steigt, viele Tote“, so Karl Lauterbach weiter.

Geimpfte seien jetzt oft unvorsichtig, weil sie wüssten, dass sie sich infizieren könnten, aber meist nicht schwer erkrankten. Ungeimpfte aber seien dem Virus jetzt schutzlos ausgeliefert.

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Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Sonntag laut Robert Koch-Institut auf 1526,8 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche. Binnen eines Tages wurden 146 607 Corona-Neuinfektionen und 50 Todesfälle gezählt.

Die wachsende Omikron-Welle wird nach Einschätzung der Bundesregierung größtenteils durch die ansteckendere Variante BA.2 getrieben. Lauterbach hatte in den vergangenen Tagen bereits mehrfach vor womöglich steigenden Totenzahlen gewarnt.

Karl Lauterbach appelliert an Länder für gemeinsamen Corona-Weg

Ab 20. März sollen die meisten bundesweiten Corona-Auflagen wegfallen. Auf Basis eines Gesetzentwurfs von Lauterbach und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sollen dann die Länder dafür verantwortlich sein, welche weitergehenden Schutzmaßnahmen in extra zu bestimmenden Hotspots noch gelten sollen.

Auch dazu meldete sich Karl Lauterbach auf Twitter zu Wort. Man habe mit dem neuen Infektionsschutzgesetz die gesetzliche Grundlage, um auf die angespannte Corona-Lage zu reagieren. Es liege an den Ländern, dies nun auch umzusetzen, legte der Minister nahe.

„Zu viele denken, Pandemie sei vorbei weil Omicron harmlos sei. Das ist falsch. Es sterben 200 Menschen am Tag, Tendenz steigt. Daher kann es keinen Freedom Day geben. Neues IFSG erlaubt Ländern übergangslos Schutzmaßnahmen bei stark steigender Fallzahl“, so Lauterbach in dem Tweet vom Samstagnachmittag (12. März).

Lauterbach plädierte auch für einen länderübergreifenden Weg, um einen Flickenteppich bei den Maßnahmen zu vermeiden. „Wir müssen schnell zusammen handeln“, so der Bundesgesundheitsminister. (mit dpa)