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Annalena BaerbockEinfluss ihres Mannes ist groß, sein Job könnte politisch heikel werden

Annalena Baerbock mit Ehemann Daniel Holefleisch auf dem Roten Teppich beim Bundespresseball im Hotel Adlon Kempinski in Berlin. Er trägt einen schwarzen Anzug, sie ein schwarzes Kleid.

Annalena Baerbock mit Ehemann Daniel Holefleisch im November 2018 auf dem Roten Teppich beim Bundespresseball im Hotel Adlon Kempinski in Berlin. Wer ist der Mann an ihrer Seite?

Noch steht er in ihrem Schatten, meidet größtenteils das Licht der Öffentlichkeit. Doch wird die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock Kanzlerin, dürfte sich das ändern. Wer ist der Mann an ihrer Seite?

Berlin. Er meidet das Blitzlichtgewitter, ist nur selten bei öffentlichen Auftritten zu sehen – wie etwa 2018 auf dem Rotten Teppich im Hotel Adlon. Dennoch ist sein Einfluss groß: Annalena Baerbocks Ehemann Daniel Holefleisch.

Sein Job könnte politisch heikel werden, denn Holefleisch ist Lobbyist, arbeitet seit 2017 als „Senior Expert Corporate Affairs“ bei der Deutschen Post DHL Group in Berlin. Er ist laut eines Porträts vom „Tagesspiegel“ vor allem für die Politikkontakte im Unternehmen zuständig.

Annalena Baerbock: Job ihres Mannes könnte heikel werde

Gleichzeitig ist er – nicht nur durch seine Ehefrau – gut mit den Grünen vernetzt. Er ist schon seit über 20 Jahren Grünen-Mitglied, gründete die „Politikfabrik“, mit der er früher Junge für seine Partei begeistern wollte.

Die Grünen aber wollen den Lobbyismus stärker regulieren, das wurde vor allem in der Debatte über die Maskenaffäre von Bundestagsabgeordneten der Union im Frühjahr klar.

Sollte seine Frau Annalena Baerbock Kanzlerin oder Ministerin nach der Bundestagswahl werden, dürfte für Daniel Holefleisch ein Jobwechsel anstehen: „Wenn ich ein Regierungsamt annehme, ist ganz klar, dass mein Mann seine Arbeit dort so nicht fortführen wird“, sagte Baerbock der „Bild am Sonntag“.

Annalena Baerbock: Mann für Erziehung und Hausarbeit zuständig

Doch schon jetzt sei Holefleisch für Erziehung und Hausarbeit zu Hause in Potsdam zuständig, erklärt Baerbock weiter. „Mein Mann übernimmt die volle Verantwortung und Arbeit zuhause. Schon die letzten Jahre hat er seine Stunden im Job reduziert, weil ich oft frühmorgens aus dem Haus gehe und in der Nacht nach Hause komme.“ In der Endphase des Wahlkampfs werde er ab August eine Auszeit nehmen und ganz zuhause sein, „auch um beim Schulanfang unserer jüngeren Tochter als Vater da zu sein“.

Im Falle ihres Wahlsieges will sich ihr Ehemann dann komplett um die Betreuung der beiden gemeinsamen Kinder kümmern. „Die Verantwortung des Kanzlerinnenamtes bedeutet, Tag und Nacht zur Verfügung zu stehen. Das kann ich auch deshalb, weil mein Mann in dem Fall voll Erziehungszeit nehmen würde“, erklärt Baerbock.

Annalena Baerbock: Mann wird oft mit Jürgen Klopp verwechselt

Witzig: Früher wurde Holefleisch von Parteikollegen gern „Kloppo“ genannt – wegen der frappierenden Ähnlichkeit zu FC Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (damals noch Meistertrainer bei Borussia Dortmund). Während des Berliner Wahlkampfs der Grünen 2011 erklärte Holefleisch in einem Interview mit der „Welt“ dazu: „Der Jürgen Klopp ist ja ein sympathischer Mensch. Schwieriger wäre es, wenn mich die Leute mit Louis van Gaal vergleichen würden.“ Damals war der Coach vom FC Bayern München. Das Aussehen sei natürlich reiner Zufall, „zumindest im Alltag“. Er nutze das aber dennoch gern „mit einem Augenzwinkern“.

Auch Parteikollegen wie Claudia Roth oder Cem Özdemir würden ihn schon mal spaßeshalber mit „Kloppo“ vorstellen.

Er sei früher auch oft mit Jürgen Klopp verwechselt worden. „Insbesondere wenn ich den ‚Kloppo-Dreitagebart‘ trage. Lustig wird es, wenn der Taxifahrer am Ende der Fahrt mit mir vor seinem Wagen ein Foto machen möchte.“ Holefleisch selbst sei aber zu 100 Prozent Werder-Bremen-Fan.

Ob „Kloppo“ am Ende der Mann an der Seite einer Kanzlerin wird, bleibt noch abzuwarten. CDU und CSU kämen laut einer am Montag veröffentlichten Erhebung im Auftrag der „Bild“ zusammen auf 22 Prozent (plus 1,5 Prozent). Die SPD verliert einen Punkt und erreicht 25 Prozent. AfD (11 Prozent) und FDP (12 Prozent) verlieren im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen halben Punkt. Linke (6,5 Prozent) und Grüne (15 Prozent) halten ihre Werte. (mg/dpa)