Zara sorgt mit Fotos für WutMenschen toben, als sie Werbung im Online-Shop sehen: „Ekelhaft“

Unser Archivfoto (2017) zeigt eine Zara-Filiale in Barcelona (Spanien): Zaras neueste Werbekampagne sorgt für Kontroverse.

Unser Archivfoto (2017) zeigt eine Zara-Filiale in Barcelona (Spanien): Zaras neueste Werbekampagne sorgt für Kontroverse.

Eine Werbekampagne des Modehändlers Zara sorgte für jede Menge Wut im Netz. 

von Martin Gätke (mg)

Der Modehändler Zara hat am Montag Fotos einer Werbekampagne, die Schaufensterpuppen mit fehlenden Gliedmaßen und in weißes Tuch gehüllte Statuen inmitten von Trümmern zeigte, von der Titelseite seiner Website und App entfernt.

Der Grund: Zahlreiche Menschen waren in den sozialen Netzwerken wütend, vor allem pro-palästinensische Aktivistinnen und Aktivisten haben zum Boykott des Modeunternehmens aufgerufen.

Zara: Fotos sollen schon vor dem Krieg in Israel entstanden worden sein

Das spanische Textilunternehmen Inditex, eines der größten der Welt, das auch Eigentümer von Zara ist, erklärte laut Reuters, dass die Fotos gelöscht wurden, sei Teil des normalen Verfahrens zur Aktualisierung von Inhalten.

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Das Unternehmen äußerte sich nicht weiter zu den Boykottaufrufen, erklärte aber, dass die entsprechende Kollektion bereits im Juli entworfen und die umstrittenen Fotos für die Kampagne namens „The Jacket“ schon im September aufgenommen wurden.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas begann nach dem 7. Oktober.

Hier einen Beitrag auf X mit bereits gelöschten Bildern ansehen:

Auf dem Instagram-Konto von Zara wurden Zehntausende von Kommentaren zu den Fotos gepostet, viele davon mit palästinensischen Flaggen. Auf X (vormals Twitter) machte gar der Slogan #BoycottZara die Runde.

Auf einem der Fotos ist ein Model zu sehen, das eine in Weiß gehüllte Schaufensterpuppe trägt, auf einem anderen liegt eine Büste auf dem Boden und ein weiteres zeigt eine Schaufensterpuppe ohne Arme.

Die Kritikerinnen und Kritiker fanden, die Bilder ähnelten Fotos von Leichen in weißen Leichentüchern, fühlten sich an die Situation in Gaza erinnert. Und unterstellten dem Modeunternehmen eine Verbindung zu dem Krieg.

Zara erklärte bei der Vorstellung ihrer Kollektion am 7. Dezember, sie sei von der Herrenmode vergangener Jahrhunderte inspiriert. Die Fotos sollen ein Künstleratelier zeigen, mit Leitern, Verpackungsmaterial, Holzkisten, Kränen, Menschen in Overalls. Die Kampagne „The Jacket“ solle die Vielseitigkeit eines Kleidungsstücks zeigen.

Einige Fotos, die noch am Montagmorgen auf der Startseite des Zara-Onlineshops zu sehen waren und auch via Instagram gepostet wurde, waren am Mittag gegen 13.30 Uhr deutscher Zeit nicht mehr auf der Website oder in der App zu sehen. Einige Bilder sind weiterhin sichtbar, etwa ein Model, das in hölzernen Boxen vor Bauschutt posiert.