Villa Las Estrellas – Villa Las Estrellas (auf Deutsch etwa „Sternenstadt“) ist das Dorf, für dessen Bewohner es eine mehr als ungewöhnliche Auflage gibt. Wer hier leben will, muss sich vorher operieren lassen.

Die auf den ersten Blick völlig kuriose Vorschrift hat tatsächlich eine nachvollziehbare Begründung und liegt nicht etwa an der Eigenwilligkeit der Bewohner.

Villa Las Estrellas besteht aus nur 18 Wohnhäusern

Besonders viele Menschen leben in Villa Las Estrellas, das mitten in der Antarktis liegt, ohnehin nicht. Im Sommer beherbergt die Siedlung auf dem King George Island etwa 150 Einwohner, im Winter um die 80, darunter auch Kinder.

Der Ort besteht aus gerade einmal 18 Wohnhäusern. Aber es gibt auch eine Schule mit zwei Lehrern, ein Krankenhaus, eine Poststation und ein Bürgeramt. Also eigentlich alles, was man zum Leben braucht.

Was das Dorf allerdings nicht hat, das sind Ärzte, die im Notfall einen chirurgischen Eingriff vornehmen können. Und genau das ist auch das Problem, warum Villa Las Estrellas von seinen Bewohnern fordert, operiert worden zu sein. Nämlich am Blinddarm.

Aufgrund der Lage und Struktur des Blinddarms kann an seinem Ende, dem Wurmfortsatz (Appendix) leicht eine Entzündung entstehen. Ohne einen schnellen chirurgischen Eingriff kann das schnell tödlich verlaufen.

Ohne diese Operation darf niemand in Villa Las Estrellas leben

Das nächste Krankenhaus, in dem eine solche OP durchgeführt werden kann, befindet sich über 1000 Kilometer weit entfernt. Zudem liegt der Ort so abgelegen in der Antarktis, dass die Verbindung nicht gerade schnell ist.

Das Risiko, an einer vergleichsweise häufigen Blinddarmerkrankung zu sterben, ist in Villa Las Estrellas einfach zu groß, berichtet auch BBC. Deswegen wird von den Menschen, die dauerhaft dort leben, vorausgesetzt, dass sie sich zuvor operieren und den Appendix entfernen lassen. (jv)