Wacken 2023Noch bevor die letzten Konzerte enden, meldet sich die Polizei

Das Wacken Open Air 2023 versinkt in diesem Jahr nach dem Dauerregen im Schlamm. Die Veranstaltenden mussten einen Einlassstopp für das Festivalgelände verhängen. Verfolge hier den Live-Ticker zur aktuellen Lage.

Der Wettergott scheint kein Metal-Fan zu sein. 85.000 Fans wollten 2023 auf Deutschlands größtem Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken wie gewohnt feiern. Doch der Dauerregen hat den 405 Hektar Ackerland und Kuhweiden mächtig zugesetzt.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Wacken Open Air musste das Veranstaltungs-Team eine schwere Entscheidung treffen: Aufgrund des Wetters wurden letztlich nur 61.000 Menschen auf das Gelände gelassen.

Wacken 2023: Live-Ticker zur Lage rund um das Festival 

Jegliche weitere Anreise müsse ab sofort gestoppt und abgebrochen werden, hieß es am frühen Mittwochmorgen (2. August 2023). Seit dem besteht ein vollständiger Einlassstopp. Dennoch ging das Event wenige Stunden später los.

EXPRESS.de dokumentiert im Festival-Ticker den aktuellen Stand aus Wacken:

  • Von der Polizei und vom Rettungsdienst gab es positive Nachrichten: „Das war mit Abstand - auch in Relation zur etwas reduzierten Teilnehmerzahl - das sicherste Wacken Open Air, das hat irgendwie zusammengeschweißt“, sagte der Leitende Polizeidirektor Frank Matthiesen. Die Beamten hätten nur sehr wenige Straftaten registriert. „Hier ist nichts Schweres passiert“, sagte auch der Leiter des Rettungsteams, Volker Böhm.
  • Noch bevor auf dem Festival die letzten Konzerte enden, kommt ein Appell von der Polizei, die Abreiseinfos der Veranstalter im Blick zu behalten. „Alle Teilnehmer sollen bis zu ihrer Abreise mit ihren Kraftfahrzeugen auf dem Campinggelände bleiben und nicht bereits ihre Fahrzeuge außerhalb des Geländes parken, um später vermeintlich schneller abreisen zu können.“ So solle ein Zuparken der Rettungswege im Dorf und den umliegenden Straßen verhindert werden.
  • Wegen der geringeren Besucherzahl entgehen den Veranstaltern nach eigenen Angaben Einnahmen in Höhe von mehreren Millionen Euro. „Es ist ein Drittel unserer Einnahmen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Samstag.
  • Der letzte Festivaltag auf dem Wacken Open Air 2023 ist angebrochen: Mehr als 60.000 Metal-Fans können in der Nacht zum Sonntag zum vorerst letzten Mal vor den neun Bühnen des Festivals in Schleswig-Holstein feiern. Dann wollen unter anderem Saltatio Mortis, Heaven Shall Burn und Two Steps From Hell auf der Bühne stehen. Gegen 2 Uhr am frühen Sonntagmorgen sollen die Boxen an den Bühnen in Wacken verstummen.
  • Mit einem knapp zweistündigen Auftritt von Iron Maiden haben die Fans in Wacken am Freitagabend einen musikalischen Höhepunkt erlebt. Zehntausende Metalheads feierten die britische Band. Gegen 23 Uhr verließen die Musiker die Harder-Bühne unter tosendem Applaus. Zuvor hatte bereits die US-Band Megadeth gespielt.
  • Die Gruppe um Frontmann Bruce Dickinson gab Klassiker wie „Fear of the dark“ zum Besten. Für die Band sei dies der Abschluss ihrer Europatour gewesen, sagte Dickinson. „What a fucking night to end this.“ („Was für eine großartige Nacht, um sie zu beenden.“) Dickinson dankte den Veranstaltern. Eine Menge Leute hätten es abgesagt, sagte er mit Blick auf die Wetterkapriolen zu Beginn des Festivals mit viel Regen und Schlamm auf dem Gelände. „Wacken, you made it.“ (Wacken, ihr habt es geschafft.“)
Die britische Heavy-Metal-Band Iron Maiden um Sänger Bruce Dickinson steht beim Wacken Open Air auf der Harder-Stage.

Die britische Heavy-Metal-Band Iron Maiden spielte am Freitag als Headliner in Wacken.

  • Alle Fans von Headliner Iron Maiden, die nur von zu Hause aus zuschauen konnten, schauten allerdings in die Röhre. Wer am Freitag­abend den Livestream einschaltete, sah nur alte Ausschnitte der Band beim Wacken Festival. Magenta Musik teilte am Freitag­abend mit, dass es „bis zuletzt regen Austausch zu diesem Thema zwischen den beteiligten Parteien“ gegeben habe. Offenbar mit schlechtem Ausgang für die heimgebliebenen Fans. In einem Hinweis­text wies Magenta Musik darauf hin, dass es lediglich die besten Momente der Auftritte beim Wacken Open Air 2008, 2010 und 2016 zu sehen gibt. Highlights des Live­auftritts 2023 sollen zu „einem späteren Zeitpunkt gestreamt“ werden.

Pioniereinsatz beim Festival: Kommt nun eine Rechnung der Bundeswehr?

  • Nach einem ungewöhnlichen Fall vom Amtshilfe mit schwerem Pioniergerät hat die Bundeswehr noch nicht über die Frage der Bezahlung entschieden. Ob der Kommune für diesen Einsatz gegebenenfalls eine Rechnung geschickt werde, werde geprüft, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Zugleich betonte sie, es sei aus ihrer Sicht „ein ziemlicher cooler Einsatz“.
  • Pioniere der Bundeswehr verlegten auf dem nach heftigem tagelangem Dauerregen völlig aufgeweichten Festivalgelände eine mobile abrollbare Faltstraße, um einen Rettungsweg für etwaige Notfalleinsätze zu schaffen. Die Faltstraße besteht aus zusammenhängenden Schwerlastmatten, die von Speziallastwagen verlegt werden. Die Bundeswehr schafft damit im Einsatz provisorische Übergänge über morastige, sandige oder schneebedeckte Geländeabschnitte.

Vor Festival-Auftritt: Schocknachricht von Iron-Maiden-Schlagzeuger

  • Eins der Highlights am Freitag dürfte sicher der Auftritt von Iron Maiden sein. Jetzt kam vor dem Wacken-Konzert heraus, dass Schlagzeuger Nicko McBrain (71) Anfang 2023 einen Schlaganfall hatte. Zunächst war er auf seiner rechten Körperhälfte von der Schulter abwärts gelähmt. Nach einer Reha konnte McBrain aber wieder bei der Band mitspielen. In einem Online-Video informierte der Musiker nun die Fans. Er sei sehr besorgt gewesen, dass seine Karriere jetzt zu Ende sein könnte.
  • „Mit der Liebe und Unterstützung meiner Frau Rebecca und meiner Familie, meiner Ärzte, insbesondere von Julie, meiner Ergotherapeutin, und meiner Maiden-Familie konnte ich mich zu fast 70 Prozent wieder erholen“, schrieb er zudem bei Instagram. Er habe zehn Wochen lang intensiv an sich gearbeitet, bis er mit den Proben für die Tournee beginnen konnte. Er habe über den Vorfall zunächst geschwiegen. Für ihn hatte erst einmal höchste Priorität, hundertprozentig fit zu werden. Das Ziel hat er allerdings noch nicht erreicht. „So weit bin ich noch nicht, aber durch die Gnade Gottes geht es mir von Woche zu Woche besser und ich werde stärker.“
Nicko McBrain von Iron Maiden.

Nicko McBrain, Schlagzeuger bei Iron Maiden, erlitt in diesem Jahr einen Schlaganfall. Unser Foto zeigt ihn am 25. November 2019.

  • Auf dem Heavy-Metal-Festival feiern doch mehr Fans als bislang bekannt. 61.000 Menschen seien auf dem Gelände, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Freitag. Zuvor hatte die Polizei am Donnerstag von schätzungsweise 50.000 Menschen berichtet.
  • Das wegen viel Regens und Schlamms unter chaotischen Bedingungen gestartete Festival stand nach Angaben von Jensen sogar knapp vor einer Absage. „Aber es waren ja zum Zeitpunkt des Einlassstopps schon über 40.000 Gäste auf dem Campingground und schätzungsweise weitere ca. 20.000 im Umfeld auf den Straßen, campten privat oder standen am Straßenrand im Dauerregen, sodass eine Absage mit der Abreise dieser Gäste, in enger Abstimmung mit den Behörden, am Ende keine Option war“, sagte Jensen.

Wacken 2023: Polizei mit Update – kurioser Einsatz im Vorgarten

  • Die Polizei teilte am Freitag (4. August) mit, dass unter anderem sechs Diebstähle von Handys und Geldbörsen und fünf Körperverletzungen registriert wurden. Drei Personen hatten Betäubungsmittel bei sich, zwei randalierten und fünf bedurften der Hilfe. Eine Frau aus Holstenniendorf bat kurz nach Mitternacht um Unterstützung, weil sich in ihrem Vorgarten eine betrunkene Person zum Schlafen hingelegt hatte. Mit viel Mühe ließ sich der Mann wecken und kam zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsam.
  • Halbzeit in Wacken: Auf den beiden großen Hauptbühnen wollen am Freitagabend erst die US-Band Megadeth und kurz danach die britische Gruppe Iron Maiden um ihren Frontmann Bruce Dickinson einheizen. 
  • Nach viel Regen und jeder Menge Matsch können sich die Besucher beim Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken zumindest am Freitag auf besseres Wetter freuen. „Der Tag wird sich etwas freundlicher gestalten. Die Wolkenlücken werden größer und es wird eine Handvoll Sonnenstunden erwartet“, sagte ein Meteorologe.
Beim Wacken Open-Air werden Platten ausgelegt.

Helfer legten über den verschlammten Wegen flexible Platten aus, die ein Passieren ermöglichen sollen.

  • Update zum Vermisstenfall: Der seit Dienstag vermisste 55-jährige Festivalbesucher ist Donnerstag im Bereich der Ortschaft Neuenbrook, ungefähr 20 Kilometer vom Festivalgelände entfernt, angetroffen worden. Er befindet sich jetzt wieder bei seinen Angehörigen.
  • Die Polizei bittet Bevölkerung, Medien und die Festivalbesucher in Wacken um Hilfe bei der Suche nach einem 55-Jährigen. Nach derzeitigen Erkenntnissen benötigt José P. zwar keine Medikamente, könnte aber aufgrund einer Erkrankung orientierungslos sein. Der Mann aus Stuttgart wird seit Dienstag vermisst und besuchte das Musik-Festival mit Familie und Freunden. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort war am Tag seines Verschwindens, 19.20 Uhr, ein Café auf dem Campingplatz X. Der Gesuchte hat eine normale Statur, ist ca. 1,75 m groß und wiegt etwa 80 kg. Die vermisste Person ist bekleidet mit einem hellgrauen T-Shirt, einer grauen kurzen Hose, grünen Gummistiefeln und einer viereckigen Brille.
  • Rund um das Wacken-Festival haben wieder die Internet-Idioten Hochkonjunktur. Bei Twitter entpuppt sich inzwischen nahezu jeder zweite Beitrag zum Thema Wacken als Fake News. Da werden Fotos von randalierenden Metal-Fans, zerstörten Zügen, brennenden Autos oder Polizeieinsätzen gepostet. Alle Bilder sind jedoch irgendwo aus dem Netz geklaut, stammen von vergangenen Ereignissen, wie den Demonstrationen um Lützerath oder von früheren Fußballspielen. Einige wenige zeigen aber auch eine ordentliche Portion Humor und posten lustige Memes angesichts der Wasser- und Schlammwüste rund um das Festival.

Wacken 2023: Zahlreiche Fake News bei Twitter unterwegs

  • Am Donnerstag wollen es auf den zwei großen Bühnen unter anderem die Bands Hammerfall, Helloween und Kreator krachen lassen. Auch Skyline, in der Festival-Mitbegründer Thomas Jensen einst selbst spielte, werden in Wacken erwartet. Kurzfristige Änderungen aufgrund der Wetterlage sind aber stets möglich.
  • Die Polizei berichtete indes von einer ruhigen Nacht. „Wir haben eine entspannte Lage und keine großartigen Querelen“, sagte ein Sprecher der Polizei.
  • Zumindest kurzzeitig gab es in der Nacht eine kleine Regenpause. Zwischen drei und vier Uhr habe es nur einen kleinen Schauer gegeben, sonst sei es aber trocken, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Donnerstagmorgen in Hamburg. Doch mit Blick auf den Donnerstag sei weiterer Regen im Anmarsch. „Die Wahrscheinlichkeit, dass es Schauer gibt, die auch den Ort treffen, würde ich auf 95 Prozent einschätzen“, sagte der Meteorologe. Allerdings erwartet er überwiegend geringe Regenmengen. Auch kurze Gewitter seien aber nicht ganz ausgeschlossen. Die trockenen Abschnitte nähmen Richtung Abend dann aber zu. Zu Beginn des Wochenendes solle es dann immer öfter trocken bleiben. „Der Samstag weist nur ein geringes Schauerpotenzial auf. Die Chancen stehen gut, dass es länger trocken bleibt“, erklärte der Wetterexperte. Doch zum Abend steige die Schauerwahrscheinlichkeit wieder an. Samstagnacht und am Sonntag gebe es wohl wieder vermehrt Schauer.
Metal-Queen Doro Pesch steht bei ihrem Konzert beim Wacken Open-Air auf der Faster-Stage.

Metal-Queen Doro Pesch konnte wie geplant als Headliner am Mittwochabend ihr Programm durchziehen.

  • Die Bundeswehr hat den Veranstaltern des Heavy-Metal-Festivals in Wacken mit einer provisorischen Fahrbahn auf dem schlammigen Gelände ausgeholfen. Ein Bundeswehrsprecher bestätigte das Verlegen einer 150 Meter langen zusammenfaltbaren Straße über eine lange Rolle. Dies müsste bereits passiert sein, sagte Fregattenkapitän Frank Martin. Dies sei geschehen im Rahmen der Amtshilfe, um einen Weg für Rettungskräfte und Polizei zu gewährleisten. „Das ist eine Unterstützungsleistung für die Rettungsdienste und für die Polizei, um im Notfall Menschen versorgen zu können.“
  • Unter Jubelrufen und „Wackeeeen“-Schreien strömten um 18.10 Uhr Tausende Metalheads in den schlammigen Bereich vor den beiden Hauptbühnen des Open Air. „Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie froh wir sind, Euch so zahlreich zu sehen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen auf einer der Bühnen. „Als allererstes möchten wir uns absolut bei denen bedanken, die wir wegschicken mussten“, sagte Jensen. Allen Fans vor Ort müsse klar sein: „Alle, die zu Hause bleiben mussten, die ermöglichen hier die Party.“ Denen gebühre Respekt. „Lasst uns zusammen feiern, auch wenn es hart ist.“
  • Aufgrund des Wetters sind nach Polizeiangaben nur knapp 50.000 Menschen auf dem Festival-Gelände. Das sind etwa 35.000 Gäste weniger als geplant. Darauf reagieren auch die Bierlieferanten – und verteilen kostenlose Getränke an gestrandete Wacken-Fans, die nicht auf das Festival-Gelände kommen. Gegenüber der „Lebensmittelzeitung“ bestätigte die Brauerei Beck, die bis 2021 der offizielle Bierlieferant des Festivals war, dass rund 10.000 Dosen Beck’s und alkoholfreies Beck’s Blue verteilt werden. Auch der offizielle Bierpartner Krombacher verteilt Freigetränke. Ein Sprecher sagte: „Natürlich werden wir den Metalheads vor Ort und auch denjenigen, die noch auf Rastplätzen oder anderen Orten rund um Wacken stehen, Freigetränke aus unserem Bierportfolio zur Verfügung stellen, als kleines Goodie oder Trostpflaster.“
  • Nun herrscht Klarheit, was mit den Menschen passiert, die gültige Tickets besitzen, aber nicht mehr auf das Gelände kommen. Alle, die das Event aufgrund der Umstände nicht mehr besuchen können, werden den Ticketpreis rückerstattet bekommen, teilte das Orga-Team mit. Ausführliche Informationen über den Rückerstattungsprozess – und auch darüber, wann die Fans mit der Erstattung rechnen können – werden in Kürze bekannt gegeben. Alle Fragen zum Erstattungsprozess können an: refund23@wacken.com gemailt werden.

Wacken 2023: So läuft die Erstattung der Festival-Tickets

  • Wegen des verspäteten Beginns fällt das Programm des Heavy-Metal-Festivals etwas weniger umfangreich aus. Sechs Bands können nicht auftreten. Dabei handele es sich unter anderem um Gruppen, die am Nachwuchs-Wettbewerb „Metal Battle“ teilgenommen hätten. Das „Holy Land“ vor den Bühnen ist indes völlig verschlammt. Eigentlich unvorstellbar, dass hier am Mittwochabend unter anderem noch die Broilers und Doro Pesch als Headlinerin spielen sollen. Am Nachmittag teilten die Veranstalter mit, dass sich die Eröffnung des Bühnen-Bereichs auf circa 18 Uhr verzögert.
  • Mitten im Schlamm-Chaos von Wacken bot sich am Mittwoch ein verrücktes Bild. Auf drei großen Lastwagen fuhren zahlreiche Metal-Fans durch den Ort. Sie hatten Asche des 2015 verstorbene Motörhead-Sängers Lemmy Kilmister dabei. Der Frontmann hatte achtmal auf dem Wacken Open Air gespielt. In einem Schrein soll nun neben der Asche auch sein Bass und ein Spielautomat ausgestellt werden.
  • Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat seinen für Mittwoch geplanten Besuch des Festivals in Wacken aufgrund der Umstände abgesagt. Günther fahre zwar nach Wacken, um dort mit Einsatzkräften zu sprechen und sich persönlich einen Eindruck zu machen, aber das ohne Medienbegleitung.
Die „Wacken Firefighters“ spielen auf einer der Bühnen auf dem Festivalgelände.

Die „Wacken Firefighters“ absolvierten lediglich ihren Soundcheck. Der Auftritt der Feuerwehrkapelle wird am Samstag nachgeholt.

  • Mittlerweile haben auch andere Festivals auf den Einlassstopp in Wacken reagiert. Das Green Juice Festival in Bonn bietet eine besondere Aktion für alle Wacken-Fans an, die es nicht auf das Gelände geschafft haben.
  • Aufgrund der schwierigen Lage wurde der Einlass auf das Festivalgelände am Mittwoch verschoben. Tausende standen vor den Toren, doch erst mit deutlicher Verspätung ging es los. Um 12 Uhr sollte die Band Skew Siskin spielen. Auch dieser Auftritt verzögerte sich um anderthalb Stunden.
  • Die Veranstalter haben sich bei den enttäuschten Fans entschuldigt. „Einige sind auf den Flächen, einige mussten leider zu Hause bleiben oder umdrehen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Mittwoch in einer Videobotschaft auf Instagram: „Es tut uns unendlich leid.“ Gemeinsam könne derzeit nur über den Stream gefeiert werden.

Wacken Open Air: Programm wird täglich überarbeitet 

  • Nach dem Einlassstopp haben viele am Hamburger Volksparkstadion gestrandete Fans bereits die Heimreise angetreten. Hunderte Fans hatten dort auf einem Parkplatz abgewartet, nachdem die Anreise zu den Campingplätzen gestoppt worden war.
  • Die Polizei hat nicht nur mit der Verkehrsregelung zu tun. Vom 1. auf den 2. August wurden 68 Einsätze dokumentiert. Ein Auto brannte aus, mehrere Diebstähle wurden gemeldet. Ein 24-jähriger Kölner versuchte sich zudem gegen 19.10 Uhr, über einen Zaun Zutritt zu dem Gelände zu verschaffen. Er scheiterte letztlich und beschädigte den Zaun. Neben einer Strafanzeige wegen der Sachbeschädigung und wegen des Hausfriedensbruchs gab es auch noch Hausverbot für den Mann, bei dem 1,6 Promille festgestellt wurden. Zudem stand er nach eigenen Angaben unter Kokain-Einfluss.

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage zum Wacken Open Air teil:

  • Die Veranstaltenden hoffen, dass die über 150 Bands auf den acht Bühnen trotz der schwierigen Umstände auf dem „Holy Gound“ auftreten können: „Derzeit entscheiden wir tagesaktuell gemeinsam mit den örtlichen Behörden, wie wir das Programm bestmöglich gestalten können.“
  • Die Fans, die bereits das Wacken-Gelände erreicht haben, können ihren Besuch zunächst nicht abbrechen. Eine Abreise sei aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen und dem daraus resultierenden Zustand der Campingflächen, Veranstaltungsflächen und Zuwege aktuell nicht möglich, heißt es.
Metal-Fans freuen sich nach der Öffnung der Tore vor einer Bühne auf dem inneren Festivalgelände.

Nach und nach füllt es sich vor den Bühnen beim Wacken-Festival.

  • Da zahlreiche Fans trotz gültiger Tickets nicht in den Genuss des Festivals kommen werden, bleibt die Frage, was mit den Karten passiert. „Informationen zu dem Umgang mit den Tickets klären wir gerade und werden so schnell wie möglich bekannt geben“, heißt es vom Orga-Team. Nach Angaben von Mitbegründer Holger Hübner werde derzeit geprüft, wie der Umgang mit den Tickets ablaufen kann. 

Am Mittwoch verhängten die Veranstalter aus Sicherheitsgründen einen Einlassstopp. Ursprünglich hatten sie mit 85.000 Menschen gerechnet, das Festival war offiziell ausverkauft. Bei einem Ticketpreis von 300 Euro fallen die Erstattungskosten hoch aus.

In den sozialen Medien berichteten zahlreiche Fans enttäuscht, sie seien bereits unterwegs gewesen oder harrten seit Stunden vor dem Gelände aus. Teils kritisierten sie eine „unterirdische Kommunikation“.