Virus-Lage verschärft sichBehörde zeigt dramatische Bilder

Die Angst vor einer neuen Pandemie ist gestiegen, da China mit dem größten Ausbruch des Chikungunya-Virus in seiner Geschichte zu kämpfen hat. Bilder der Lokalregierung in Foshan zeigen die dramatischen Auswirkungen des Virus.

Die Angst vor einer neuen Pandemie ist gestiegen, da China mit dem größten Ausbruch des Chikungunya-Virus in seiner Geschichte zu kämpfen hat. Neue Bilder der Lokalregierung in Foshan zeigen die dramatischen Auswirkungen des Virus.

Bereits vor einigen Wochen warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer weltweiten Chikungunya-Epidemie. In China spitzt sich die Lage weiter zu: Dort wurden über 10.000 Fälle von Chikungunya gemeldet. Neue Bilder zeigen die dramatischen Auswirkungen.

von Martin Gätke  (mg)

Es sind Szenen, die bittere Erinnerungen an die Corona-Pandemie wachrufen: Menschen mit Masken sprühen großflächig mit ihren Kanonen aus. Wer Medikamente kaufen will, die das Fieber senken, muss sich mit seinem Namen registrieren.

Die Maßnahmen im südchinesischen Landesteil Guangdong erinnert sehr an die radikale Null-Covid-Politik der Regierung vor einigen Jahren. Die Angst vor einer neuen Pandemie ist gestiegen.

Der Grund: das Chikungunya-Virus. Es wird – anders als Corona – nicht von Mensch zu Mensch übertragen, sondern durch Mücken. Die vermummten Teams versprühen massenhaft Insektizide, um diese Mücken zu vernichten. Und ihre Eier, die sie in Pfützen oder stehenden Gewässern ablegen. 

China hat mit dem größten Ausbruch des Virus in seiner Geschichte zu kämpfen. Heftige Regenfälle und große Hitze haben die Lage innerhalb der vergangenen fünf Wochen verschärft, mehr als 10.000 Fälle wurden im Land gemeldet.

Vielerorts wurden Quarantänen verhängt. Wer nicht mit den Behörden kooperiert, dem drohen Geldstrafen. Allein in Foshan, einer Millionenstadt in der Provinz Guangdong, wurden innerhalb einer Woche knapp 1400 Fälle bestätigt, wie chinesische Medien berichten. Aber auch die Sonderverwaltungsregion Hongkong meldet erste Fälle.

Neue Bilder der Lokalregierung in Foshan zeigen die mitunter dramatischen Auswirkungen des Virus. Die Opfer haben fleckige, rote Haut und Ausschläge am ganzen Körper.

Das Virus kann plötzliches Fieber und starke Gelenkschmerzen verursachen, die jahrelang anhalten können.

Dazu kommen oft Hautausschläge, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Eine spezifische Behandlung gibt es nicht, es lassen sich lediglich die Symptome lindern, etwa durch Schmerzmittel.

Vor allem für ältere Menschen, Schwangere und Säuglinge kann das gefährlich werden.

Das Virus wird unter anderem durch die Asiatische Tigermücke übertragen, die sich auch in Deutschland ausbreitet. Hierzulande sind bislang nur Reiserückkehrer betroffen. Das Auswärtige Amt rät, sich in Südchina vorsorglich vor Mückenstichen zu schützen. Außerdem wird empfohlen, sich bezüglich einer Chikungunya-Impfung beraten zu lassen. In Frankreich wurde bereits ein Mann durch eine Mücke infiziert.

Die Viruserkrankung ist bereits in 119 Ländern nachgewiesen worden, laut WHO seien rund 5,6 Milliarden Menschen gefährdet. Die Sterblichkeit der Krankheit liege bei einem Prozent: Ein Prozent hieße bei Millionen Fällen jedoch Tausende Tote.

In China wird jeder Haushalt dazu angehalten, Mückenspiralen anzuzünden, Moskitonetze aufzuhängen und Fliegengitter an den Fenstern anzubringen, um die Mücken fernzuhalten. Laut chinesischen Behörden habe es noch keine schweren Krankheits- oder Todesfälle gegeben. Dennoch wurden Forderungen nach nationalen Maßnahmen zur „Ausrottung“ der Mücken laut, da befürchtet wird, dass das Virus epidemische Ausmaße annimmt.