Völlig verstörende BilderAbgetrennter Wolfskopf direkt vor Naturschutzzentrum abgelegt

Ein Wolf läuft im März 2023 in Hanau durch sein Gehege im Tierpark.

In Leiferde im Landkreis Gifhorn (Niedersachsen) hat ein Paar einen abgetrennten Wolfskopf vor der Tür des Naturschutzbund-Artenschutzzentrum gefunden.

Ein Pärchen hat in Leiferde (Niedersachsen) einen grausamen Fund gemacht: Vor der Tür des Naturschutzbund-Artenschutzzentrums entdeckten die beiden einen abgetrennten Wolfskopf, der von einem echten Tier stammte.

von Jana Steger (JS)

Wenn ein Ausflug nach dem Essen am Karfreitag (7. April 2023) zum absoluten Grusel-Erlebnis wird. Nichtsahnend schlenderte ein Pärchen die Straßen in Leiferde im Landkreis Gifhorn (Niedersachsen) entlang, als es plötzlich seinen Augen nicht traute.

Am Straßenrand vor der Tür des Naturschutzbund-Artenschutzzentrums machten die beiden eine schreckliche Entdeckung: Bei genauerem Hinsehen wurde klar, dass es sich um einen abgetrennten Wolfskopf handelte. Die Zunge des Tiers war zudem abgetrennt worden und ein dünner Stock als Maulsperre zwischen den Kiefer geschoben. 

Abgetrennter Wolfskopf in Niedersachsen: Ekel-Botschaft an Naturschutz

Das Paar alarmierte sofort die Polizei. Und tatsächlich: Auch die Beamtinnen und Beamten konnten bestätigen, dass es sich bei dem Fund um einen echten abgetrennten Kopf des Tieres handelte. Daraufhin wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Jagdwilderei eingeleitet. 

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Bislang konnte kein Täter ausfindig gemacht werden. Bei dieser Art von Straftat müsste der oder die Verantwortliche mit einer saftigen Geldstrafe rechnen: Laut Bußgeldkatalog kostet es in Niedersachsen bis zu 50.000 Euro, einen Wolf zu fangen, zu verletzen, zu töten bzw. seine Fortpflanzungs- oder Ruhestätte zu beschädigen oder zu zerstören.

Sehen Sie hier Aufnahmen des abgetrennten Wolfskopfs:

Auch der Hintergrund der Tat blieb bislang unklar. Fest steht jedoch, dass die Diskussionen rund um die Ausbreitung von Wölfen in Deutschland immer lauter werden. „Ohne jegliche Scheu, soll jeder ihre kranke Gesinnung sehen und es ist eine klare Botschaft, wenn der Kopf eines unschuldigen Lebewesens, einer streng geschützten Tierart wie des Wolfes vor einem Artenschutzzentrum des Nabu stolz drapiert wird“, schrieb ein Instagram-User, dem die Bilder des grausamen Fundes zur Verfügung gestellt wurden, in die Bildunterschrift. „Jeder Jäger sollte sich klar von solchen hemmungslosen und gestörten Kriminellen distanziert und versuchen bei der Aufklärung dieses Verbrechens zu helfen“, hieß es weiter.

Das Wolfsvorkommen in Deutschland konzentriert sich vor allem auf ein Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Nach letzten Daten im Monitoringjahr 2021/2022 lebten in Deutschland circa 161 Rudel, 43 Wolfspaare und 21 territoriale Einzeltiere.

Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist die zunehmende Population der Wölfe erst einmal begrüßenswert. Schließlich stehen die Tiere unter Artenschutz. Die nach Landesrecht zuständigen Behörden können jedoch von den Verboten des Bundesnaturschutzgesetzes im Einzelfall Ausnahmen zulassen.

„Auffällige Wölfe dürfen dennoch unter bestimmten Voraussetzungen der Natur entnommen bzw. getötet werden“, heißt es in der Richtlinie. Erforderlich dafür ist eine Situation der konkreten Gefahrenabwehr, z.B. im Interesse der öffentlichen Sicherheit oder, um erhebliche landwirtschaftliche Schäden abzuwenden.

Außerdem dürfen mehr Wölfe nicht zu weniger Nutztierhaltung im Freien führen, da diese zum Beispiel für Schafe eine große Gefahr darstellen. Schließlich trägt Weidentierhaltung zum Tierschutz und Erhalt von Grünland bei und ist insbesondere für ökologisch wirtschaftende Betriebe relevant. Nichtsdestotrotz ist der grausame Umgang mit dem Tier in Leiferde sowie das Abtrennen des Kopfes eine Straftat.

Wie „Bild“ berichtet, hat sich auch der Wolfsschutz-Deutschland e. V. zu dem Vorfall geäußert: „Wir sind absolut entsetzt über diese grausame Tat und wir erstatten nicht nur ebenfalls Strafanzeige, sondern setzen auch eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter oder des Täters führen.“