Unglaublicher MordfallEx-Politikern stiftete Kinder zu Mord an Ehemann an – Gericht verhängt hartes Urteil

Flordelis dos Santos, hier bei einer Veranstaltung zur Amtseinführung von Witzel als Gouverneur von Rio am 01. Januar 2019.

Flordelis dos Santos, hier bei einer Veranstaltung zur Amtseinführung von Witzel als Gouverneur von Rio am 01. Januar 2019. 

Die brasilianische Ex-Abgeordnete Flordelis dos Santos plante gemeinsam mit einigen ihrer über 50 Kindern den Mord an ihrem Ehemann. Jetzt wurden für alle Beteiligten lange Haftstrafen verhängt.

Flordelis dos Santos (61) ist eine Berühmtheit in Brasilien! Allerdings nicht im positiven Sinne. Die Ex-Abgeordnete und evangelikale Pastorin wurde wegen Anstiftung ihrer erwachsenen Kinder zum Mord an ihrem Ehemann nun nämlich zu einer jahrzehntelangen Haftstrafe verurteilt

Jahrzehntelange Haftstrafen auch für Dos Santos' Kinder

Wie brasilianische Medien am Sonntag (13. November 2022) vom Prozess in Niterói bei Rio de Janeiro berichteten, muss die Politikerin für 50 Jahre und 28 Tage ins Gefängnis. Auch ihre Kinder wurden zu Haftstrafen verurteilt: Eine Tochter der 61-Jährigen erhielt 31 Jahre und vier Monate Gefängnis, ein Sohn 33 Jahre Haft. Er war zuvor für schuldig befunden worden, seinen Stiefvater erschossen zu haben.

Mehrere Adoptivkinder der früheren Politikerin hatten kürzere Haftstrafen bekommen. Eine Enkelin und zwei Adoptivkinder wurden freigesprochen.

Flordelis dos Santos: Politikerin hat über 50 eigene und adoptierte Kinder

Der Fall um den Mord im Juni 2019 hatte in Brasilien für viel Aufsehen gesorgt! Die frühere Parlamentsabgeordnete war in den 1990er Jahren durch die Adoption Dutzender Straßenkinder, die ein Massaker überlebt hatten, bekannt geworden.

Insgesamt hat sie mehr als 50 leibliche und adoptierte Kinder. Das Opfer, der 42-jährige Pastor Anderson do Carmo, war laut Medienberichten zunächst als Jugendlicher von seiner späteren Ehefrau als Sohn aufgenommen worden.

Pastorin versuchte schon mehrmals, ihren Mann zu ermorden

Der Ehemann Anderson do Como wurde mit rund 30 Schüssen in der Garage des gemeinsamen Zuhauses in Niteroi getötet. Medienberichten zufolge gingen dem Mord mehrere Versuche voraus, do Carmo zu vergiften – deshalb wurde Flordelis unter anderem auch des versuchten Mordes schuldig gesprochen.

Motiv war laut Ermittlungen ein Streit um Geld und die Macht über die gemeinsam gegründete evangelikale Kirchengemeinde Ministerio Flordelis. (dpa)