Ein chinesischer Gleitschirmflieger ist urplötzlich in einen Aufwind geraten, der ihn auf eine Rekord-Höhe trug. Er hatte seine Action-Cam dabei. Jetzt sind die unfassbaren Aufnahmen öffentlich geworden.
Unfassbare Video-AufnahmenWind reißt Mann plötzlich in 8.600 Meter Höhe
Peng Yujiang ist dem Tod nicht etwa von der Schippe gesprungen – er ist ihm davongesegelt. Nur mit Glück hat der Gleitschirmflieger seinen jüngsten Flug überlebt.
Denn plötzlich befindet sich der Chinese auf 8.598 Metern über dem Meeresspiegel. Es herrschen Minus 40 Grad Celsius, die Luft ist dünn. Es herrschen Bedingungen wie auf dem Mount Everest. Peng Yujiang hat das gesamte Drama mit seiner Action-Cam aufgezeichnet (oben das Video ansehen).
Pilot gerät in 8.598 Meter Höhe
Wie konnte es dazu kommen? Peng Yujiang startete auf etwa 3.000 Metern, von einem Gebirge aus. Während seines Fluges geriet er mit seinem Gleitschirm plötzlich in eine Cumulonimbus-Wolke.
Im ausgewachsenen Stadium bringt diese Gewitterwolke massive Schauer und Hagel. Die vertikalen Geschwindigkeiten in ihrem Inneren können 120 km/h erreichen, Auf- und Abwinde liegen hier dicht beieinander. Peng Yujiang wird weit nach oben gezogen – und erreicht bald die Reiseflughöhe für Flugzeuge: 8.598 Meter über dem Meeresspiegel.
Die Bordkamera des Piloten zeichnete das ganze Drama auf, einschließlich des Augenblicks, als Peng in Höhen aufsteigt, in denen die Temperaturen auf bis zu minus 40 Grad Celsius und der Sauerstoffgehalt auf ein kritisch niedriges Niveau sinkt. Etwa eine Stunde lang soll er in der Luft gewesen sein.
„Es war so kalt, und meine Finger waren eine Zeit lang draußen und hielten das Funkgerät“
„Es war so kalt, und meine Finger waren eine Zeit lang draußen und hielten das Funkgerät“, erklärte Peng der „South China Morning Post“. „Ich spürte, dass ich wirklich zu wenig Sauerstoff hatte.“ Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie er fast sein Bewusstsein verliert, während er – mit Eis und Reif bedeckt – über Wolken und Berggipfel schwebt.
Der Flugsportverband der Provinz Gansu veröffentlichte am Mittwoch (28. Mai) einen detaillierten Bericht über den Vorfall und verbot Peng das Fliegen, da er seine Reise nicht im Voraus angemeldet hatte.
Der Höhenortungs- und Temperatursensor in seiner Gleitschirmausrüstung zeichnete sämtliche Flugdaten auf. Unbeabsichtigt brach Peng den Weltrekord im Gleitschirmfliegen ohne Sauerstoff. Allerdings nicht offiziell, denn der Flug wird als Unfall betrachtet. Immerhin: Seine Leistung lieferte auch Beobachtungsdaten aus erster Hand – für die zukünftige Forschung zu Cumulonimbus-Wolken.