Ukraine-KriegRaketen auf Wohnviertel in Odesa – ein Kind unter den Opfern

Soldatinnen und Soldaten liegen bei einer Militärübung in Odesa auf dem Boden, im Hintergrund eine Explosion

Wenige Tage zuvor am 22. Juni 2022 war es noch eine Militärübung in Odesa – kurz darauf erreichten russische Raketen die ukrainische Stadt.

Vier Monate dauert der russische Angriffskrieg nun schon – aktuell erschüttern Raketenangriffe auf Wohnkomplexe in Kyjiw und Odesa die Ukraine.

Kurz nach den Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw sind bei einem Raketeneinschlag im Gebiet Odesa im Süden der Ukraine sechs Menschen zu Schaden gekommen.

Die Rakete sei von einem russischen strategischen Bomber des Typs Tu-22 abgefeuert worden, teilte das Wehrkommando Süd der Ukraine am frühen Montagmorgen (27. Juni 2022) mit.

Kind unter Opfern bei Raketenangriff auf Odesa

Unter den Opfern ist den Behördenangaben nach auch ein Kind. Aus den Angaben geht nicht hervor, ob die betroffenen Personen verletzt oder getötet wurden.

„Wegen des Einschlags im Wohnviertel einer zivilen Siedlung sind mehrere Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern zerstört und in Brand gesetzt worden“, heißt es. Die Feuerwehr ist noch bei der Brandbekämpfung.

Am Wochenende hatte die Ukraine eine deutliche Ausweitung russischer Raketenangriffe auf das Land gemeldet. Getroffen wurden eine Reihe von Regionen auch weit im Hinterland der Front – vom westukrainischen Gebiet Lwiw über Chmelnytzkyj, Schytomyr bis hin nach Tschernihiw und Kiew. Im Süden des Landes hat es unter anderem Mykolajiw und Odesa getroffen.

Im Schwarzen Meer ist erneut eine Gasförderplattform angegriffen worden. Das teilten Vertreter der von Russland einverleibten Halbinsel Krym am Sonntagabend (26. Juni 2022) mit, wie die russische Staatsagentur Tass meldete. Sie machten die Ukraine für den Angriff verantwortlich. Das ließ sich nicht überprüfen. Es habe keine Verletzten gegeben, hieß es. Unklar war, ob ein Feuer ausbrach.

Erst sechs Tage zuvor waren drei Bohrinseln im Schwarzen Meer mit Raketen attackiert worden. Die ursprünglich ukrainischen Anlagen waren im März 2014 im Zuge der Annexion der Krym besetzt worden. Ende Februar dieses Jahres marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Auch das Seegebiet des Schwarzen Meeres ist dabei von Kämpfen betroffen. (dpa)